Die Männer sollen unterschiedliche Drogen verkauft haben (Symbolbild) Foto: Phillip Weingand / STZN

Zwei Männer aus Fellbach stehen wegen bewaffneten Drogenhandels vor Gericht. In ihren Wohnungen hatten sie regelrechte Gemischtwarenlager eingerichtet. Wie die Polizei ihnen auf die Schliche kam:

Fellbach - Verkaufsfertig verpackte Drogen im Küchenregal, daneben ein Teleskopschlagstock: Zwei Männer aus Fellbach (Rems-Murr-Kreis) müssen sich seit Donnerstag deswegen unter anderem wegen bewaffneten Drogenhandels verantworten.

Zwischen März und August 2019 sollen die beiden Männer Drogen verkauft haben – unter anderem an Minderjährige. Als Basis und Drogenversteck sollen ihre jeweiligen Wohnungen gedient haben, die sich im selben Haus befinden. Beim Prozessauftakt am Donnerstag wurde lediglich die Anklageschrift verlesen – was einige Zeit dauerte.

Zwei Wohnungen in Fellbach als Basislager

Nicht nur, weil die Staatsanwältin – Ordnung muss sein – die Sicherstellung jedes Plastiktütchens und Hundebeutels beantragen musste, die mutmaßlich zum Verpacken der Drogen verwendet wurden. Sondern auch, weil die beiden Männer offenbar in ihren Wohnungen – unter anderem in eine Mikrowelle versteckt – einen regelrechtes Gemischtwarenlager für Drogensüchtige angelegt hatten. Die Fahnder entdeckten dort nicht nur weit mehr als ein Kilogram Marihuana, sondern auch Haschisch, Heroin, Ecstasy-Tabletten mit „Maybach“-Logo sowie Subutex-Tabletten. Dieses Schmerzmittel ist um ein zigfaches stärker als Morphin und muss von einem Arzt verschrieben werden.

Zum Verhängnis wurde den beiden Männern offenbar, dass zu ihren – scheinbaren – Kunden zwei verdeckte Ermittler des Landeskriminalamtes zählten. Mehrfach vertickten sie laut der Anklageschrift Drogen an die Fahnder. Für die Polizei wurde dabei auch klar, dass die Männer zusammenarbeiteten.

Am 3. März geht der Prozess gegen die mutmaßlichen Dealer weiter

Seit Ende August 2019 sitzen die beiden in Untersuchungshaft. Wobei diese bei einem immer wieder von anderen Haftstrafen unterbrochen wurde, weil er offensichtlich Geldstrafen aus anderen Fällen nicht bezahlen konnte. Die Anwälte der beiden Angeklagten haben angekündigt, dass ihre Mandanten sich zu den Vorwürfen äußern wollen, mindestens einer von ihnen wird offenbar ein Geständnis ablegen. Er ist nach eigenen Angaben selbst drogensüchtig und strebt eine Therapie an. Der Prozess gegen die beiden mutmaßlichen Drogenhändler geht am 3. März weiter.