Bürgermeister Werner Wölfle (links) überreicht Jürgen Ebner die Urkunde. Foto: z

Jürgen Ebner aus Rohr hat 125-mal beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) Blut gespendet und ist dafür von Bürgermeister Wölfle geehrt worden. Für den 72-Jährigen ist nun aber Schluss, er hat das erlaubte Spendenalter überschritten.

Rohr - Ein Mann der vielen Worte ist Jürgen Ebner nicht. Der 72-Jährige ist eher eine stille Natur, großes Aufheben um seine außergewöhnliche Leistung macht er nicht. Die besteht darin, dass er 125-mal beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) Blut gespendet hat. Das sind 62,5 Liter. Ein normalgewichtiger Mann hat circa sechs Liter Blut, Frauen rund einen Liter weniger. Vor Kurzem ist Ebner mit anderen Spendern im Stuttgarter Rathaus geehrt worden. Bürgermeister Werner Wölfle und Harald Klüter vom DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen überreichten Ehrennadeln und Urkunden.

„Das erste Mal Blut gespendet habe ich bei der Bundeswehr“, erzählt Ebner. Das war 1963 bei einer Aktion des DRK in seiner Kaserne. „Auf dem Dienstplan stand Sport. Da ich damit allerdings nicht so viel am Hut hatte, dachte ich, ich probier es mal mit Blutspenden“, erzählt der 72-Jährige und lächelt ein klein wenig verschmitzt. Das erste Mal ist ihm gut in Erinnerung geblieben. „Ich hab es gut vertragen und keine Probleme gehabt“, erzählt er. Danach sei ihm gleich klar gewesen, dass er von nun an regelmäßig helfen wolle.

Sein Tipp: einfach mal ausprobieren

Der ehemalige Fernmeldemonteur war zeit seines Berufslebens viel im Außendienst unterwegs, da kam es also auch vor, dass er in anderen Städten an den Aktionen des DRK teilnahm. „Wenn die Gelegenheit war, dann habe ich eben auch dort gespendet“, erzählt er. Weil er so überzeugt davon ist, hat Ebner auch andere motiviert, mitzumachen. Teils habe dies gefruchtet. „Allerdings sind keine Dauerspender daraus geworden“, bedauert er. Für ihn selbst ist nun Schluss. Der 72-Jährige hat die Altersgrenze überschritten, bei der man noch spenden darf. „Ich bedaure das, ich hätte gerne noch ein bisschen weiter gemacht“, sagt er. Wer seinem Beispiel folgen will, für den hat Ebner einen schlichten Tipp: „Einfach hingehen und es ausprobieren. Es tut nicht weh, und wenn man es körperlich verträgt, ist das Ganze kein Problem.“

Einmal allerdings habe ein Mann beim anschließenden Imbiss neben ihm gesessen und plötzlich die Augen verdreht, erzählt er. „Er kippte um und ich hab ihn grad noch am Arm packen können.“ Schlimmes sei aber nicht geschehen: Bei manchen mache halt der Kreislauf schlapp.

„Man darf hinterher nicht zu schnell in die Höhe schießen und sollte es langsam angehen lassen“, rät er. Im Laufe der Jahre haben sich bei dem 72-Jährigen viele Urkunden und Ehrennadeln angesammelt. Die seien freilich nicht der Grund, weshalb er spende. „Ich will einfach anderen Menschen helfen.“