In Baden-Württemberg besteht kaum Nachfrage nach einem Eintrag des dritten Geschlechts. Foto: dpa-Zentralbild

Im Südwesten haben bislang kaum Menschen einen Antrag für die Eintragung des dritten Geschlechts gestellt. Nur in zwei Städten gab es eine Nachfrage.

Stuttgart - In den Standesämtern im Südwesten lassen Bürger bisher nur sehr selten das dritte Geschlecht eintragen. Seit Januar ist neben „männlich“ und „weiblich“ im Geburtenregister auch die Option „divers“ für intersexuelle Menschen möglich.

Bei den Standesämtern in Karlsruhe, Freiburg, Heidelberg und Ulm liegen bisher keine Anträge auf Eintragung des dritten Geschlechts vor. Lediglich in Stuttgart und Mannheim wurde jeweils ein Antrag gestellt, in beiden Fällen von „männlich“ auf „divers“.

Der Bundestag hatte die Einführung des dritten Geschlechts Mitte Dezember beschlossen. Damit setzte das Parlament eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2017 um. Die zuvor geltende Pflicht, einen Menschen dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zuzuordnen, war darin als Verstoß gegen das Persönlichkeitsrecht und das Diskriminierungsverbot gewertet worden.