Der Angeklagte im Prozess um einen Dreifach-Mord wird im Landgericht im Gerichtssaal von Justizbeamten an seinen Platz geführt (Archivbild). Foto: dpa

Bei einer privaten Einschulungsfeier in Villingendorf fallen Schüsse – ein Kind und zwei Erwachsene sterben. Die Ex-Frau des Angeklagten berichtet vor Gericht von dessen Tötungsfantasien.

Rottweil - Im Prozess gegen den mutmaßlichen Dreifach-Mörder von Villingendorf hat dessen Ex-Frau von Tötungsfantasien des 41-Jährigen erzählt. „Er hatte diese verrückten Fantasien im Kopf, Leute umzubringen, fertigzumachen“, berichtete die Frau aus der von 2002 bis 2011 dauernden Ehe am Dienstag am Landgericht Rottweil. Sie hat zwei Kinder mit ihm. Die Aggression habe sich auch gegen sie gerichtet: Er habe sie geschlagen, sie zu einem Sprung vom Balkon zwingen wollen. Nach neun Jahren Ehe - „das war echt die Hölle“ - habe sie sich in ein Frauenhaus geflüchtet.

„Ich habe ihn ernst genommen“

Daraufhin habe der Angeklagte ihr und den Kindern in verschiedenen grausamen Versionen mit dem Tod gedroht. „Ich habe ihn ernst genommen, er ist einer, der so was machen kann“, sagte die Frau vor Gericht. Sie legte sich eine neue Telefonnummer zu und zog nach Bayern, lebte aber dennoch in Angst, dass er sie finden könnte.

Prozess bis zum 26. Juni terminiert

Der Angeklagte soll im September 2017 nach der Trennung von einer späteren Freundin, mit der er einen weiteren Sohn hatte, dieses Kind umgebracht haben - ebenso den neuen Partner der Frau und dessen Cousine. Obwohl auch diese Frau versucht hatte, sich vor ihm zu verstecken, hatte er sie in Villingendorf (Kreis Rottweil) aufgespürt und dort laut Anklage die ihr nahestehenden Menschen erschossen. Sie konnte flüchten. Ihre Aussage wird für den Nachmittag erwartet. Der Prozess ist zunächst bis zum 26. Juni terminiert.