Den Beamten waren in Strafanzeigen Versäumnisse im Vorfeld der Tat vorgeworfen worden. Foto: dpa

Die Staatsanwaltschaft Rottweil hat nach der Familientragödie in Villingendorf die Ermittlungen gegen mehrere Beamte eingestellt. Das teilte die Behörde am Freitag mit.

Rottweil - Nach der Familientragödie in Villingendorf mit drei Toten hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen vier Polizisten und zwei Mitarbeiter der Landratsämter Rottweil und Tuttlingen eingestellt. Es habe sich kein hinreichender Verdacht einer strafbaren Handlung ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft Rottweil am Freitag mit. Sie hatte wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung durch Unterlassen ermittelt. Den Polizisten und Behördenmitarbeitern waren in Strafanzeigen Versäumnisse im Vorfeld der Tat vorgeworfen worden.

Für den Mord an seinem sechsjährigen Sohn am Tag seiner Einschulung und zwei weiteren Menschen in Villingendorf war der Täter im Sommer 2018 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Mann hatte im Prozess zugegeben, Mitte September 2017 in Villingendorf bei Rottweil seinen Sohn, den neuen Verlobten seiner Ex-Partnerin sowie dessen Cousine erschossen zu haben.

Den Polizisten wurde zur Last gelegt, vor der Bluttat entsprechende Schutzmaßnahmen unterlassen zu haben. Eine Verletzung der Sorgfaltspflicht habe nicht vorgelegen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die rechtlichen Voraussetzung für eine Inhaftierung des Mannes vor der Tat seien nicht gegeben gewesen. Gegen ihn gab es Anzeigen wegen Bedrohung und Sachbeschädigung. Auch bei zwei Mitarbeiterinnen der Jugendämter der Landratsämter in Rottweil und Tuttlingen sah die Anklagebehörde keine Mitverantwortung für die Tat.