Die Gegentribüne des Gazi-Stadions erhält nur eine provisorische Überdachung. Foto: Herbert Rudel Pressefoto 70563 S

Der Gemeinderat hat den Doppelhaushalt für 2018 und 2019 verabschiedet. Wir haben uns einmal angeschaut, wie es um die Sportprojekte in Stuttgart-Degerloch bestellt ist. Wer bekommt Geld, wer bekommt keines?

Degerloch - Die Gegentribüne des Gazi-Stadions ist schon länger marode; Zuschauer stehen im Regen. Bei der Verabschiedung des Doppelhaushalts 2018/2019 haben die Mitglieder des Gemeinderats beschlossen, dass das Stadion der Kickers trotzdem kein neues Dach für seine Gegentribüne für rund sechs Millionen Euro erhält, sondern eine provisorische Überdachung für 640 000 Euro – eine Lösung, die auf rund zehn bis 15 Jahre angelegt ist.

Komplett abgelehnt wurde ein anderes Projekt der Kickers, das es im diesjährigen Bürgerhaushalt mit knapp 2200 Stimmen auf den achten Platz geschafft hat: Die Kickers-Leichtathleten hatten sich Unterstützung gewünscht für die Sanierung der intensiv genutzten Laufbahn des ADM-Sportparks (benannt nach dem Ehrenpräsident Axel Dünnwald-Metzler).

Orientierungssystem auf der Waldau geplant

Vom Gemeinderat genehmigt wurden unterdessen die Planungen für den Action-Platz, der westlich der neuen Sporthalle auf der Waldau entstehen soll. Wenn alles gut geht, soll die Halle 2020 in Betrieb gehen. Auf dem Action-Platz soll es Tischtennisplatten, Kletterangebote für Parcourssportler sowie weitere sportliche Betätigungsmöglichkeiten geben.

Ebenfalls genehmigt wurde das Orientierungssystem auf der Waldau: „Es werden 50 000 Euro investiert für ein Leitsystem, das den Menschen die Orientierung erleichtern und sie ermuntern soll, zu klettern und zu balancieren“, erläutert Beate Schiener, Stadträtin der Grünen.

Wenig Neues für Fußballspieler

Unterdessen gibt es wenig Neues für die Sportler des SV Hoffeld und der Sportfreunde Stuttgart in Degerloch: Für die Umwandlung der verbliebenen neun Tennenplätze in Kunstrasenplätze in Stuttgart haben die Stadträte die Pauschale um 250 000 Euro auf jährlich 875 000 Euro erhöht. Auf der Dringlichkeitsliste des Sportamts, was die Umwandlung der Sportplätze betrifft, steht der SV Hoffeld auf dem zweiten Platz. Im Jahr 2019 könnte dort die Umwandlung für 775 000 Euro beginnen, im selben Jahr auch die Inbetriebnahme.

Unklarer ist es bei den rund 250 Fußballern der Sportfreunde Stuttgart, die auf der Waldau beheimatet sind. Die Umwandlung des Hartplatzes (Kostenpunkt: 780 000 Euro) steht auf Platz fünf der Dringlichkeitsliste. Bevor die Umwandlung beginnt, müssen jedoch die Flüchtlingscontainer frei werden. „Vielleicht klappt der Baubeginn ja noch Ende 2019“, hofft der Vereinsvorsitzende Alexander Bader.