Kamila Walijewa wurde bereits Ende Dezember positiv auf Doping getestet. Foto: dpa/Valery Sharifulin

Die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa (15) steht bei den Olympischen Spielen in Peking im Zentrum eines Dopingskandals. Sie wurde positiv auf Trimetazidin getestet. Wir erklären, was das ist.

Kamila Walijewa ist 15 Jahre jung und gilt als Eiskunstlauf-Wunderkind – doch ihr Ruf leidet nun stark. Denn am 25. Dezember 2021 ist sie bei den russischen Meisterschaften positiv auf die von der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) verbotene Substanz Trimetazidin getestet worden. Dies kam am Dienstag heraus – einen Tag, nachdem sie mit dem russischen Team bei den Olympischen Winterspielen in Peking den Titel gewonnen hatte.

Doping mit Trimetazidin – was ist die Wirkung?

Trimetazidin ist ein antiischämischer Wirkstoff, mit dem herzkranke Menschen behandelt werden, die unter Angina pectoris (Brustenge) leiden. Es wirkt also gegen Minderdurchblutung (Ischämie).

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TMZ, wie es in der Sportlerszene auch genannt wird, ist ein sogenannter Stoffwechsel-Modulator, der den Blutfluss und damit die Ausdauer steigern kann. Weil es auch zur Verbesserung der sportlichen Leistungsfähigkeit missbraucht werden kann, steht es seit 2014 auf der Wada-Verbotsliste.

Trimetazidin zählt zur gleichen Gruppe wie Meldonium

Trimetazidin gehört zur Gruppe der „Hormone und metabolischen Modulatoren“ – wie auch Meldonium, das 2016 bei Tennisstar Maria Scharapowa nachgewiesen wurde und zu einer 15-monatigen Sperre führte. Der bekannteste Dopingfall mit Trimetazidin ist der von Chinas Schwimmstar Sun Yang im Mai 2014 – kurz nach dem Wada-Verbot – mit einer Sperre von drei Monaten.