Die Wahlkampfkassen von Donald Trump sind gut gefüllt. Foto: AFP/NICHOLAS KAMM

Der Präsident erhielt im vergangenen Quartal mehr Spenden als Sanders und Buttigieg, doch manche Bewerber haben ihre Erlöse noch nicht veröffentlicht. Ein Demokrat scheidet aus dem Rennen aus.

Washington - Das Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump hat im abgelaufenen Quartal 46 Millionen Dollar (41 Millionen Euro) Spenden gesammelt - weit mehr als demokratische Präsidentschaftsbewerber. Bernie Sanders, der sich um die Kandidatur der Demokraten bewirbt, erhielt im vierten Quartal 34,5 Millionen Dollar an Spenden. Der frühere Wohnungsbauminister Julián Castro stieg aus dem Rennen um die Nominierung der Demokraten aus.

Sanders’ Wahlkampfteam meldete für das abgelaufene Quartal 1,8 Millionen Spendenzahlungen, obwohl der 78-Jährige im Oktober einen Herzinfarkt erlitten hatte. Seine Spenden übertrafen die 24,7 Millionen Dollar, die Pete Buttigieg, ein anderer Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten, an Spenden für das vierte Quartal vermeldet hat.

Trumps Kasse prall gefüllt

Das Team von Elizabeth Warren, die neben den beiden und Ex-Vizepräsident Joe Biden ebenfalls als aussichtsreiche Anwärterin der Demokraten gilt, hatte wenige Tage vor dem Jahreswechsel Einnahmen von bis dato etwa 17 Millionen Dollar für das noch nicht zu Ende gegangene Quartal gemeldet. Der Geschäftsmann Andrew Yang, der ebenfalls für die Demokraten kandidieren möchte, vermeldete 16,5 Millionen Dollar für das Schlussquartal.

Trumps Wahlkampfkasse sei zu Beginn des Wahljahres mit 102,7 Millionen Dollar gefüllt, teilte seine Wahlkampfleitung am Donnerstag mit. In dieser Summe sind noch nicht Spenden berücksichtigt, die vom Nationalkomitee der Republikaner gesammelt wurden. Das Komitee wird seine Zahlen im Laufe des Monats veröffentlichen. Trump hatte während der Impeachment-Anhörungen im Dezember etliche Wahlkampfauftritte absolviert. Nach Einschätzung des Wahlkampfteams mobilisierte er dabei seine Anhängerschaft. „Die Kriegskasse des Präsidenten und seine Basis-Armee machen seine Wiederwahlkampagne zu einer unaufhaltbaren Maschine“, sagte Wahlkampfmanager Brad Parscale.

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Castro gab seinen Entschluss, seine Bewerbung auszusetzen, in einem Online-Video bekannt. Er hatte es nicht geschafft, an den jüngsten Präsidentschaftsdebatten der Demokraten teilzunehmen. Der frühere Bürgermeister der texanischen Stadt San Antonio verweilte in Umfragen bei rund einem Prozent Zustimmung und lag bei den Spendeneinnahmen hinter seinen Rivalen für die Kandidatur.

Castro war der einzige Bewerber mit lateinamerikanischen Wurzeln im Rennen. Der 45-Jährige setzte sich im Gegensatz zu anderen Bewerbern deutlich für Einwanderung ein. Er forderte, dass illegale Grenzübertritte entkriminalisiert werden, sollten die Demokraten das Weiße Haus zurückbekommen. Castro wurde oft von einem anderen Texaner unter den Bewerbern, dem bereits ausgestiegenen Beto O’Rourke, und einem anderen relativ jungen Ex-Bürgermeister, Buttigieg, in den Hintergrund gedrängt.

Castro war vor einem Jahr offiziell Präsidentschaftsbewerber geworden. Er stufte seine Bewerbung als bedeutsam angesichts Trumps einwandererfeindlichen Rhetorik und strengen Politik an der Grenze der USA zu Mexiko ein. „Ich bin so stolz auf die Kampagne, die wir gemeinsam betrieben haben“, sagte Castro in dem Online-Video.