Donald Trump und Ehefrau Melania verstehen es, sich zu inszenieren. Foto: AP/Andrew Harnik

Auf dem Parteitag der Republikaner wollte Donald Trump allein mit der Optik eine triumphale Rückkehr zur Normalität vermitteln. Vier Tage lang inszenierte er eine Show, die nur wenig mit der Politik zu tun hat, für die er seit dreieinhalb Jahren steht.

Washington - Es war am Dienstag, als Larry Kudlow die Epidemie für beendet erklärte, zumindest, was die Vereinigten Staaten betrifft. Er saß vor einem Bücherregal, helles Holz, alles sehr aufgeräumt. Um der Arbeitszimmeratmosphäre etwas Staatstragendes zu geben, hatte er eine Flagge mit dem Weißkopfseeadler im Wappen in eine Ecke gehängt. Kudlow, ein jovialer Typ, war Chefökonom der Investmentbank Bear Stearns, bevor diese in die Pleite rutschte. Dann kommentierte er beim Finanzsender CNBC das Wirtschaftsgeschehen, heute ist er Wirtschaftsberater im Weißen Haus. Zugeschaltet beim Parteitag der Republikaner, sprach er über die Pandemie: „Es war furchtbar, Not und Leid waren überall.“ Er wählte die Vergangenheitsform. Man konnte es für einen Versprecher halten, was es aber nicht war. Die Corona-Krise mit all ihren Folgen, Kudlow stellte sie tatsächlich als eine Sache der Vergangenheit hin. Überwunden, sofern Donald Trump auch in den nächsten vier Jahren regiere und man das Ruder nicht Joe Biden überlasse, der das Land mit einer Steuererhöhungsorgie in den Ruin treiben würde.