Kim Jong Un und Donald Trump begrüßen sich im Luxushotel Capella auf der Insel Sentosa und posierten nebeneinander. Foto: THE STRAITS TIMES

Noch nie zuvor haben sich ein US-Präsident und ein nordkoreanischer Machthaber zum persönlichen Gespräch getroffen. Kurz nach dem historischen Handschlag prophezeit Trump eine „großartige“ Beziehung zu Kim Jong Un und das gemeinsame Lösen von Problemen.

Singapur - US-Präsident Donald Trump hat beim Gipfel mit Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un gemeinsame diplomatische Erfolge in der Zukunft in Aussicht gestellt. „Wir werden ein großes Problem lösen, ein großes Dilemma“, sagte Trump am Dienstag in Singapur. In einer Runde mit mehreren Beratern ergänzte er am Verhandlungstisch: „Es wird erfolgreich sein. Es wird gelingen.“ Unklar war, ob er damit die nukleare Abrüstung auf der Koreanischen Halbinsel meinte. Nicht alles war beim Klicken zahlreicher Fotokameras zu verstehen.

Kim Jong Un schien den Optimismus des US-Präsidenten aber zu erwidern. Etwa eine Stunde zuvor war es zum historischen Handschlag zwischen Kim und Trump gekommen. Die beiden begrüßten sich im Luxushotel Capella auf der Insel Sentosa und posierten nebeneinander stehend kurz für Pressefotos. Die Zusammenkunft ist historisch, noch nie haben sich ein amtierender US-Präsident und ein Staatschef Nordkoreas getroffen.

Bereits kurz nach der Begrüßung sagte Trump, er glaube, dass er eine „großartige Beziehung“ mit dem Machthaber haben werde. In einem Raum vor Reportern gaben sie Stellungnahmen ab und gaben sich zwischendurch nochmals die Hand. Trump wandte sich Kim zu und reckte den Daumen hoch. Kim lächelte oft. Der Machthaber zeigte sich erfreut über den Gipfel. Sie seien hier, nachdem sie alle Hindernisse überwunden hätten, sagte er, und bezog sich damit auf falsche Vorurteile und Praktiken, „die manchmal unsere Augen und Ohren verschlossen haben“.

Trump und Kim zogen sich 40 Minuten alleine zurück

Kritik gab es am Umstand, dass sich Trump und Kim nach dem Handschlag und einem kurzen Auftritt vor der Presse zunächst zu einem rund 40 Minuten dauernden Gespräch alleine zurückzogen - nur mit Dolmetschern und daher praktisch ohne Zeugen. Trump betonte danach, wichtig sei Zusammenarbeit, um Probleme zu lösen und die wachsende atomare Bedrohung zu beenden.

Anschließend begann eine Sitzung mit mehreren Beratern. Trump wurde von seinem Außenminister Mike Pompeo, seinem Sicherheitsberater John Bolton sowie Stabschef John Kelly begleitet.

Auf dem Programm standen noch ein Arbeitsessen und eine weitere Gesprächsrunde am Nachmittag. Trump will mit Kim über dessen Atomwaffen- und Raketenprogramm verhandeln. Kim hat zwar eine Denuklearisierung der Koreanischen Halbinsel zum Ziel erklärt, aber offen gelassen, was sich Nordkorea darunter vorstellt. Im Gegenzug sollen Wirtschaftssanktionen gegen das isolierte Land aufgehoben werden.