Möglicherweise nur ein schwacher Trost auf Schalke: Trainer Domenico Tedesco hat offensichtlich keine Figurprobleme. Foto: dpa

Domenico Tedesco ist ein Fußballtrainer, kein Model für Skinny-Klamotten und Skiunterwäsche. Der Schein trügt, wie so oft.

Stuttgart - Wie ein Fußballtrainer klingt Domenico Tedesco nicht gerade. Wenn er vor einem Spiel auf Fragen der Presse antwortet, konnte man meinen, er erkläre die Funktionsweise von Schaltkreisen für neuromorphe Computern. Tedesco wirft gerne mit Fremdwörtern um sich wie „priorisieren“, „sequenziell“ und „substituieren“ und verzieht dabei keine Miene.

Historisches Debakel

Und genau so zieht er sich auch an: wie ein körperfixierter, kühl analysierender Ingenieur, der seine extrem niedrigen Körperfettwerte täglich zweimal auswertet. Pragmatisch und praktisch müssen solche Klamotten sein, die möglicherweise aus hitze- und kälteabweisenden Hightech-Materialien hergestellt wurden, an denen jede Kritik, jedes Bügeleisen abperlt. Der 33-jährige Coach des Bundesligisten FC Schalke 04 „priorisiert“ eng anliegende Hemden und Rollkragenpullover, dass man denken könnte, der Skinny-Trend wäre schon wieder zurück. Ist er aber nicht. Selbiges gilt für den Erfolg. Schalke hat sich kürzlich mit einem historischen Debakel aus der Königsklasse des europäischen Fußballs verabschiedet, man verlor mit 0:7 gegen Manchester City. Weswegen Domenico Tedesco auch nicht mehr so cool wie einst aus seinen Klamotten schaut, sondern eher wie einer dieser bemitleidenswerten Jungs, die versehentlich in der Skiunterwäsche zum Sportunterricht erscheinen und beim Kick recht bald „substituiert“ werden müssen.