Götz George (74) war bei den Dreharbeiten zum Dokudrama „George“ über seinen Vater „Tag und Nacht Heinrich George“. Das sagte der Regisseur des Films, Joachim Lang (54), den Stuttgarter Nachrichten.  

Götz George (74) war bei den Dreharbeiten zum Dokudrama „George“ über seinen Vater „Tag und Nacht Heinrich George“. Das sagte der Regisseur des Films, Joachim Lang (54), den Stuttgarter Nachrichten. Hanns Zischler, der Max Beckmann spielt, sagte: ,Götz spielt nicht Heinrich, der ist Heinrich.‘ Das war unglaublich. Es war psychisch und physisch sehr anstrengend für ihn. Er hatte einen Fatsuite an, weil Heinrich George wesentlich korpulenter war. Der Schweiß stand Götz in den Schuhen. Und wir haben kaum noch geschlafen“, so Lang, der den Film im Auftrag der ARD realisiert hat.

Auf die Frage, wie die Zusammenarbeit mit George, der als schwierig gilt, gewesen sei, sagte Lang: „Sie war sehr intensiv. Bei Götz geht es nie um Launen oder Allüren, es geht immer um die Sache. Es geht ihm um seinen Beruf, den er mit großer Ernsthaftigkeit und Enthusiasmus ausübt. Er lebt für den Film, Monate vor den Dreharbeiten konnte er seinen Text perfekt, er verlangt sich alles ab, auch von den anderen.“

Anders als gegenüber Journalisten habe der Sohn vor der Kamera auch sehr offen über die Rolle seines Vaters im Nationalsozialismus gesprochen: „Das Projekt hat die Auseinandersetzung des Sohnes mit dem Vater intensiver gemacht. An einer Stelle sagt Götz, dass sein Vater Kompromisse gemacht habe, um spielen zu können. Außerdem habe sein Vater eingesehen, dass er große Fehler gemacht hat. In dem Film geht es auch um das Ringen der Söhne um den Vater.“ Bedingung für die Zusammenarbeit sei von seiner Seite aus gewesen, dass nichts in der Biografie Heinrich Georges geschönt werde, so Lang. Zwölf Jahre lang hatte der Stuttgarter Filmemacher an dem Stoff gearbeitet, auf eine erste Anfrage bei Götz George erhielt er eine Absage, am Ende habe diesen das Konzept dann aber überzeugt.

Der Film „George“ läuft am 22. Juli, 20.15 Uhr auf Arte und am 24. Juli, 21.45 Uhr in der ARD im Rahmen eines Götz-George-Abends zu dessen 75. Geburtstag am Vortag. Götz George hatte sich kritisch über den Ausstrahlungstermin geäußert, weil zu dieser Zeit viele Menschen in Urlaub seien. Er hätte einen Herbst-Termin bevorzugt.