Fans von Michael Jackson protestierten auch schon in Köln gegen die TV-Ausstrahlung der Dokumentation „Leaving Neverland“. Foto: dpa

Seit in den USA die TV-Doku „Finding Neverland“ ausgestrahlt wurde, gibt es Boykottaufrufe gegen alles, was mit Michael Jackson in Verbindung steht. In Deutschland zeigt Pro 7 die Doku am 6. April. Jackson-Fans aber sind überzeugt davon, in dem Film werde gelogen.

München - Die umstrittene Dokumentation „Leaving Neverland“ über Michael Jackson kommt ins deutsche Fernsehen. Pro 7 zeigt an diesem Samstag, 6. April 2019, um 20.15 Uhr den Film von Regisseur Dan Reed, in dem zwei Männer heftige Missbrauchsvorwürfe gegen den 2009 gestorbenen King of Pop erheben. Jackson-Fans haben für Samstag Demonstrationen vor der Pro-7-Zentrale in Unterföhring angekündigt, um auf „Verleumdungen und Falschaussagen“ in der Dokumentation aufmerksam zu machen.

Unstimmigkeiten in der Doku

Reed hatte in dieser Woche eingeräumt, dass ein Detail nicht so sein kann, wie einer seiner Protagonisten im Film erzählt. James Safechuck (heute 41) gibt in der Dokumentation an, von 1988 bis 1992 von Jackson missbraucht worden zu sein - unter anderem in einem Raum des „Neverland“-Bahnhofes. Mit dessen Bau wurde aber erst 1993 begonnen, wie der Jackson-Biograf Mike Smallcombe in den offiziellen Unterlagen der Baugenehmigung herausgefunden hat.

Auf Twitter haben Smallcombe und Reed über den Fall gestritten:

Safechuck und Wade Robson (36) erzählen in der Doku schockierend eindrucksvoll und in schwer zu ertragenen Details, wie der Sänger sie als Kinder missbraucht haben soll. „Über „Leaving Neverland“ spricht die Welt“, sagte Pro-7-Chefredakteur Stefan Vaupel. „Kindesmissbrauch ist eins der größten gesellschaftlichen Tabu-Themen unserer Zeit. Kirche, Künstler und andere haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder das Schweigen ihrer Opfer erkauft. Deshalb zeigen wir „Leaving Neverland“.“

Begleitet wird die US-Dokumentation am Samstagabend von einer eigenen Pro-7-Sendung. Opfer, Wegbegleiter, Fans, Freunde und Kritiker Jacksons sollen darin zu Wort kommen.