Herbert Gilbert verklagte VW und schrieb Rechtsgeschichte. Foto: dpa/Uli Deck

Der Schaden durch die verschleppte Wiedergutmachung für den Dieselskandal wiegt für die Autoindustrie schwerer als all die Milliardenstrafen zusammen, meint StN-Autor Klaus Köster.

Stuttgart - Herbert Gilbert hat es durchgezogen und schreibt nun Rechtsgeschichte. Der Mann aus Rheinland-Pfalz, der 2014 einen gebrauchten VW Sharan gekauft hat, ist einer von Hunderttausenden VW-Kunden, die ein Auto mit dem Skandal-Dieselmotor EA189 fahren. Mit allerlei juristischen Kniffen versuchte der VW-Konzern, Kunden von Klagen abzuhalten oder sie vor Gericht als gegenstandslos darzustellen. Die Fahrzeuge seien ordnungsgemäß zugelassen worden, den Kunden sei überhaupt kein Schaden entstanden, Ansprüche seien verjährt – so lauteten gängige Argumente der VW-Seite. Derweil zahlte der gleiche Konzern in den USA Milliarden für die Wiedergutmachung.