Polizisten der Sondereinheit Omon gehen in Minsk gegen einen Protestierenden vor. Foto: AFP/Sergei Gapon

Nach dem fragwürdigen Wahlsieg von Amtsinhaber Alexander Lukaschenko demonstrieren Zehntausende in Belarus gegen den Präsidenten – und werden brutal gestoppt.

Minsk - Blutüberströmte Gesichter. Verrenkte Gliedmaßen. Wie leblos daliegende Körper. Und mittendrin: schwer bewaffnete Polizisten der Sondereinheit Omon, die mit Schlagstöcken auf Menschen einprügeln und Blendgranaten zünden. Die Bilder aus der „Blutnacht von Minsk“ verbreiten sich am Tag nach der hochumstrittenen Präsidentenwahl in Belarus rasant. Obwohl die Behörden Nachrichtenkanäle kappen und Internetseiten blockieren. Es finden sich trotzdem Wege, meist über den Messengerdienst Telegram. Fast genauso schnell geben Aktivisten der Protestbewegung die Parole aus: „Fortsetzung folgt.“ Sie wollen wiederkommen und weitermachen. Sie wollen den Diktator so am liebsten aus dem Amt jagen: „Lukaschenko, hau ab!“