Höhlenforscher stehen im Drachenfelsgang in der Vetterhöhle, einer Karsthöhle auf der Schwäbischen Alb in der Nähe des Blautopfs bei Blaubeuren. Foto: Wikipedia commons/Markus Boldt CC BY-SA 2.0

Höhlen üben auf den Menschen seit jeher eine magische Anziehungskraft aus. Wer sie erleben will, muss in das Innere der Erde eindringen und in eine Welt der Stille eintauchen.

Stuttgart - Die Schwäbische Alb kennt viele Einstiege in die Unterwelt. Manchmal führt der Weg durch breite Öffnungen oder eine fest gefügte Stahltür in die Tiefe, manchmal auch nur durch einen schmalen Spalt. Rund 2500 Höhlen gibt es in dem südwestdeutschen Mittelgebirge. „Von ihrer Schönheit her spielen die Höhlen der Schwäbischen Alb in der ersten Liga“, sagt der bekannte Esslinger Geologe und Höhlenforscher Wilhelm Schloz.

In den Tiefen der Erde

Der Franzose Edouard Alfred Martel (1859–1938) gilt als Vater der Speläologie – also der wissenschaftlichen Erforschung von Höhlen. Seine Erkundung der Abîme de Bramabiau, einer Karsthöhle im Département Gard in der Region Languedoc-Roussillon in Südfrankreich, im Jahr 1888 war die Geburtsstunde der Höhlenforschung.

In seinem Buch „Les Cévennes“ („Die Cevennen“) aus dem Jahr 1890 schreibt Martel über die Faszination, die Höhlen ausüben: „Das Eigentliche ruht in den Tiefen der Erde, weit weg vom blauen Himmel . . . Eine fantastische Szenerie, die nur darauf wartet, entdeckt zu werden.“

Und weiter heißt es: „Man muss solche bewegenden, erregenden Forschungen unter der Erde miterlebt haben, um sich vorstellen zu können, wie anziehend sie sind. Um eine Vorstellung zu bekommen von diesem Entdeckungsfieber und der Sehnsucht nach dem Unbekannten. Das sind lebhafte, einzigartige Eindrücke, die einen niemals loslassen.“

Berühmte Höhlen im Südwesten

In unserer Bildergalerie stellen wir 16 der schönsten Höhlen in Baden-Württemberg in Steckbriefen vor, die man – als Schauhöhle oder unter Führung von Höhlenexperten – besuchen kann.