Der provisorische Grenzzaun, der drei Monate Konstanz und Kreuzlingen trennte, ist abgebaut und kommt ins Haus der Geschichte. Landrat Zeno Danner übergibt das gute Stück an die Museumsdirektorin Paula Lutum-Lenger. Foto: Landratsamt Konstanz

Drei Monate lang waren Konstanz und andere Städte an Bodensee und Hochrhein von ihrem natürlichen Hinterland abgeschottet. Jetzt dürfen die Schweizer wieder über die Grenze. Wird wieder alles wie vorher? Viele wünschen sich das, aber nicht alle.

Konstanz - Dass es für die Grenzöffnung zur Schweiz höchste Zeit gewesen ist, weiß niemand besser als Mandy Klein. Die vergangenen Monate haben der Betreiberin einer Paketannahmestelle in Konstanz buchstäblich eine volle Hütte beschert. Viele Schweizer Kunden bestellen ihre Päckli aus dem Euroraum dorthin, um Zoll- und Versandkosten zu sparen. Doch plötzlich konnte niemand mehr zum Abholen kommen. Erst platzte Mandy Kleins Ladenlokal in der Innenstadt aus allen Nähten, dann die beiden Außenstellen im Industriegebiet und in den letzten Tagen auch eine flugs hinzugemietete Lagerfläche. In ihrer Not trug die 50-Jährige die Päckchen in ihre Privatgemächer. Noch jetzt stapeln sich im Wohnzimmer die Kartons. Zwischen Couch und Fernseher blieb nur ein schmaler Blickkorridor.