Das Hansa-Areal soll neu bebaut werden. Foto: Kai Müller

Stadtplaner Michael Hausiel hat die Möhringer Bezirksbeiräte in Sachen Hansa-Areal auf den aktuellen Stand gebracht. Besondern Grünen-Bezirksbeirat Rüdiger Reinboth wollte es genau wissen, was zwei Stadträtinnen gar nicht schmeckte.

Möhringen - Am Ende ist es dann den Stadträtinnen Iris Ripsam (CDU) und Maria Hackl (SPD) doch zu bunt geworden. „Die Sanierung ist durch. Wir brauchen den Neubau. Das ist so etwas von vorgestern“, schimpfte Hackl. Adressat ihrer Kritik war Grünen-Bezirksbeirat Rüdiger Reinboth, der genau wissen wollte, warum denn nun die Feuerwache 5 nur in einer abgespeckten Form auf dem Hansa-Gelände an der Sigmaringer Straße entsteht.

Zuvor hatte Stadtplaner Michael Hausiel erklärt, wie es auf dem Gelände weitergeht. Dort soll nicht nur das neue Hansa-Verwaltungsgebäude, sondern auch Gewerbe, Wohnungen und eben der Neubau der bisher in Degerloch beheimateten Wache 5 angesiedelt werden. Das Areal gehört der Bouwfonds Immobilienentwicklung.

Um die Entwürfe in die Tat umsetzen zu können, sind zwei neue Bebauungspläne vonnöten. Für das Areal, auf dem das Hansa-Verwaltungsgebäude errichtet werden soll, sei ein beschleunigtes Verfahren ohne Umweltprüfung möglich, sagte Hausiel. Die Bäume entlang der Sigmaringer Straße sollen erhalten bleiben, das Gebäude soll nicht höher als 19 Meter sein.

Bei Rudolf Schaaf schrillen die Alarmglocken

Was die übrige Fläche betrifft, so wird ein normales Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Im Frühjahr 2013 werden sich die Stadträte damit befassen. „Der Lärmschutz für die bestehende Wohnbebauung wird da natürlich ein Thema sein“, sagte Hausiel. Auch eine Umgestaltung der Sigmaringer Straße sei geplant. „Der Gehweg ist zum Teil sehr schmal“, erläuterte der Stadtplaner. Auch die Radwegeverbindung nach Degerloch soll verbessert werden.

Die Aussage, dass auch der Stadteingang architektonisch gestaltet werden soll, wollte aber Rudolf Schaaf (SPD) nicht unkommentiert stehen lassen: „Da schrillen bei mir die Alarmglocken.“ Schließlich gebe es dabei oft eine Dominante, also ein höheres Gebäude. Hausiel beruhigte den Bezirksbeirat: „Das wird von unserer Seite nicht verfolgt.“ Die Gebäude müssten zur Umgebung passen. Die Hansa-Zentrale werde fünf bis sechs Geschosse haben.

Rüdiger Reinboth (Grüne) sah hingegen viele ungeklärte Fragen. So wollte er wissen, warum die Feuerwache nicht wie ursprünglich geplant auf dem benachbarten EnBW-Gelände gebaut wird. „Das ist im Grunde eine politische Entscheidung“, antwortete Hausiel. Ripsam empfahl Reinboth, doch mal bei den Grünen-Stadträten nachzufragen. Der Angesprochene ließ freilich nicht locker und konterte Hackls Plädoyer für den Neubau. „Das war nicht die Antwort auf meine Frage“, sagte Reinboth. Er zog aber dann seine zweite Frage zurück.