Claudia Roth wird nach eigenen Angaben täglich angefeindet. Foto: dpa

Die Grünen-Politikerin Claudia Roth bekommt nach eigenen Angaben Morddrohungen aus dem rechten Lager und dem nationalistisch-religiösen Teil der türkischstämmigen Wählerschaft in Deutschland.

Düsseldorf - Die Grünen-Politikerin und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Claudia Roth, erhält nach eigenen Angaben Morddrohungen. Diese kämen aus der rechtspopulistischen Szene sowie aus einem nationalistisch-religiösen Teil der türkischstämmigen Wählerschaft, sagte Roth der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). „Ich werde täglich aus den Reihen von Pegida und AfD angefeindet, bis zu Morddrohungen“, sagte die Grünen-Politikerin. Sie wehre sich dagegen, notfalls juristisch.

Bei der Gedenkfeier in Solingen wurde Roth am vergangenen Dienstag nach eigenen Angaben von Anhängern der Migrantenpartei „Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit“ (BIG) „heftig angepöbelt“. Dass sie verschwinden soll, sei noch der „harmloseste Ausruf“ gewesen.

Rückzug in konservativen Isalm problematisch

Ein Teil der türkischstämmigen Deutschen hätten sich abgeschottet, erklärte Roth. „Das schwierige Verhältnis zwischen den jungen Türken, die Erdogan hinterherlaufen, aber in Deutschland alle Freiheiten genießen, und dem liberalen Teil der türkischstämmigen Community müssen wir ernst nehmen“, sagte die Grünen-Politikerin. Es gebe einen Rückzug einiger „in die vermeintliche heile Welt des konservativen Islam oder der türkischen Nation.“