Die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg ist am Samstag mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet worden. Die Veranstalter haben für sie den „Sonderpreis Klimaschutz“ ins Leben gerufen. Foto:  

Eine groteske Szenerie: die 16-jährige schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg wird von dem Betrieb ausgezeichnet, der sich mit am wenigsten an ihre Mahnungen hält – dem Showbusiness.

Berlin - Rund 1200 Gäste feierten am Samstag im stillgelegten Flughafen Berlin-Tempelhof die Verleihung der Goldenen Kamera. Der Klimawandel war das große Thema des Abends. Schließlich hat die Funke Mediengruppe eigens für die derzeit allgegenwärtige Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg aus Schweden den „Sonderpreis Klimaschutz“ aus dem Hut gezaubert. Thunberg protestiert seit Monaten immer freitags für einen engagierteren Kampf gegen den Klimawandel. Tausende Schüler sind der jungen Schwedin schon gefolgt und haben für die „Fridays for Future“-Protestbewegung die Schule geschwänzt.

Mahnende Worte an die Stars

Bei der Goldenen Kamera sprach der Teenanger mahnende Worte ins Publikum, das sich aus den Schönen und Reichen des Showbusiness zusammen setzte, und von denen vermutlich sehr viele Tausende von Kilometern im Flugzeug zurück gelegt haben, um der jungen Schwedin Tribut zu zollen. „Wir stehen jetzt an einem Scheideweg unserer Geschichte“, sagte die 16-Jährige bei der Show in Berlin. Berühmtheiten würden als Götter angesehen und könnten ihre Stimme nutzen, um Leute wach zu rütteln. Es sei eine komische Welt, in der Kinder ihre Ausbildung opfern müssten, um gegen die Zerstörung ihrer Zukunft zu protestieren, sagte Thunberg. Und in der sich Stars nicht für Umwelt- und Klimaschutz engagierten, weil sie „dann nicht mehr um die Welt fliegen könnten, um ihre Lieblingsrestaurants, Strände und Yogaseminare zu besuchen“.