US-Präsident Trump setzt in der Außenpolitik auf Deals, Druck und markige Worte. Foto: AP

Trumps Außenpolitik reißt gefährliche Lücken in die internationale Sicherheitsarchitektur. Machthaber wie Erdogan nutzen dies gnadenlos aus. Die Folgen davon werden auch die deutsche Außenpolitik noch lange beschäftigen, kommentiert Jan Dörner.

Berlin - Seit seinem Amtsantritt hat Donald Trump die internationale Ordnung massiv erschüttert. Er schwingt die Axt gegen die multilaterale Weltordnung, wo er nur kann. Stattdessen setzt er in den internationalen Beziehungen auf Deals, Druck und markige Worte. So dachte der US-Präsident etwa während der Krise in Venezuela laut über ein militärisches Eingreifen nach. Im Streit um Nordkoreas Atomprogramm drohte er mit „Feuer und Zorn“. Im Konflikt mit dem Iran setzte er auf maximalen Druck und verschärfte so die Spannungen. Trump hat die globale Sicherheitsstatik nachhaltig beschädigt. Das ist ein Problem, das die Außenpolitik der Bundesregierung noch Jahre lang beschäftigen wird. Deutschland gehört nicht zum Kreis der Supermächte, seine außenpolitische Kraft ist begrenzt und kann nur zusammen mit Verbündeten wirksam werden mittels Kooperation und Kompromissen. Auf die USA kann Deutschland sich nicht mehr verlassen. Deshalb braucht es neue Bündnisse.