Auch in Stuttgart wird die Wirmer-Fahne zum rechten Protest gezeigt Foto: Lichtgut/Julian Rettig

75 Jahre nach dem Attentat auf Adolf Hitler warnt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor falschen Erben und ruft zu mehr demokratischem Engagement auf. Nicht nur die Stauffenberg-Nachkommen finden die rechte Geschichtsklitterung unanständig.

Stuttgart - (wmo/dpa/epd). Als Adolf Hitler sich gerade über den Eichentisch beugen will, um einen Blick auf die Landkarte zu werfen, reißt es ihm den Stuhl weg. Glassplitter, Holz, Isolierwolle und Papierfetzen fliegen durch die Luft, Rauch füllt den Raum. Es ist kurz nach 12.40 Uhr am 20. Juli 1944. In Hitlers Hauptquartier „Wolfsschanze“ ist während einer Besprechung mit hohen Militärs eine Bombe explodiert. Keine zehn Minuten zuvor hat Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907-1944) eine Tasche mit dem Sprengsatz deponiert. Anschließend verlässt er den Raum unter einem Vorwand. Er hört noch den Knall, ehe er in einen Wagen steigt, der ihn zum Flugzeug Richtung Berlin bringt. Das Attentat scheitert: Hitler überlebt leicht verletzt.