Das neue Wohnhaus in Ebersbach ist jetzt bezugsfertig. Foto: /Diakonie

Als Alternative zum klassischen Wohnheim preist die Diakonie Stetten das neue Wohnangebot in Ebersbach an – neues Zuhause für Menschen mit Behinderung.

Ebersbach - Nur einen Steinwurf vom idyllischen Ebersbacher Alleenpark und wenige Minuten vom Bahnhof und den innerstädtischen Geschäften entfernt, ist ein neues Zuhause für 26 Menschen mit geistiger Behinderung sowie Assistenz- und Unterstützungsbedarf entstanden. Die Diakonie Stetten hat für rund 4,8 Millionen Euro in der Schulstraße ein mehrstöckiges Wohngebäude errichtet.

Alternative zum klassischen Wohnheim

„Hier wird gemeinsam gekocht und gelebt“, beschreibt der Sprecher der Diakonie Stetten, Steffen Wilhelm die Ausrichtung für das neue Angebot in der Stadt. Rund um die Uhr kümmere sich ein Mitarbeiterteam aus Fach- und Hilfskräften um die Bewohner des Hauses, und diese Betreuung ziele auf die größtmögliche Selbstständigkeit der Bewohner ab. Dank der Hilfe von hauswirtschaftlichen Assistenzkräften werde für den täglichen Bedarf auch selbst eingekauft. Es gehöre zum neuen Konzept der Diakonie, für Menschen mit Behinderung Wohnangebote, die keinen klassischen Heimcharakter haben, im näheren Umfeld zu schaffen. Und so könnten Menschen mit Handicap aus dem Kreis Göppingen, die bisher beispielsweise in einem Wohnheim der Diakonie Stetten im Rems-Murr-Kreis wohnten, in ihren Heimatlandkreis zurückkehren.

Die Räume im Erdgeschoss dienen der Begegnung

Damit sei die Teilhabeplanung im Landkreis Göppingen ein gutes Stück vorangekommen, erklärte auch Marco Lehnert. Der Leiter des Kreissozialamts würdigte das neue Angebot als wichtigem Beitrag für eine wohnortnahe Versorgung von Menschen mit Behinderung.

Auch der Kontakt zu den Nachbarn und das Miteinander am sozialen Leben sei elementarer Teil des Konzepts, ergänzte Wilhelm. Diese Öffnung zur Stadt und ihren Menschen hin soll sich auch in den Räumen im Erdgeschoss zeigen. Hier können sich nach dem Einzug der Bewohnerinnen und Bewohner Anfang November die im Haus lebenden Senioren tagsüber mit anderen Senioren aus Ebersbach treffen und Zeit miteinander verbringen.

Räume in der alten Tuchfabrik sind angemietet worden

Ergänzend hat die Diakonie Stetten in der alten Ebersbacher Tuchfabrik, die ebenfalls nur wenige Gehminuten entfernt liegt, einen Förder- und Betreuungsbereich eingerichtet. Unter dem Dach der Remstal Werkstätten der Diakonie Stetten können hier bis zu zwölf Menschen mit Behinderung, die einen erhöhten Unterstützungsbedarf haben und deshalb nicht in einer Werkstatt arbeiten, betreut und gefördert werden. Schon jetzt steht fest, dass das Angebot auch von einigen der neuen Hausbewohner aus der Schulstraße genutzt werden wird. Zum flexiblen Raumangebot gehören ein Arbeits- und ein Kreativbereich, sowie ein Esszimmer und ein Entspannungsraum.

Auch der Bürgermeister Eberhard Keller (SPD) begrüßt das neue Angebot mit dem Hinweis, Menschen mit Behinderung „gehören in unsere Mitte“.

Mittendrin in der Stadt

Auf drei Wohnebenen verteilen sich 24 barrierefreie Einzelzimmer. Jedes Zimmer verfügt über ein eigenes oder ein gemeinsames Bad zusammen mit einem Nachbarzimmer. Im Erdgeschoss befindet sich eine Wohnung mit acht Einzelzimmern. In den beiden Obergeschossen gliedern sich jeweils Vierer- und Fünfer-Einheiten um einen gemeinsamen Wohn- und Essbereich. Jeweils ein weiteres Zimmer ist für Kurzzeitgäste eingeplant. Außerdem gibt es rollstuhlgerechte Appartements.

Die Diakonie Stetten mit Stammsitz im Rems-Murr-Kreis unterhält seit einem Jahr ein Regionalbüro in Ebersbach. Im Kreis Göppingen betreibt sie Wohn- und Assistenzangebote für Menschen mit Behinderung in Uhingen, Kuchen, Göppingen-Hohenstaufen und in der Innenstadt von Göppingen. Die Tochtergesellschaft Alexander-Stift betreibt Gemeindepflegehäuser für Senioren in Zell, Rechberghausen und Schlierbach.