Mit Fritz Keller wird ein Hotelier und Weinliebhaber DFB-Präsident. Foto: dpa

Mit der Ernennung zum DFB-Präsidenten verlagert Fritz Keller sein Betätigungsfeld aus dem beschaulichen Breisgau ins unruhige Frankfurt – der 62-Jährige soll vor allem die Kluft zwischen Profi- und Amateurfußball wieder ein bisschen kleiner machen.

Frankfurt - Als vor drei Wochen im Besenbinderhof in Hamburg die besten deutschen Nachwuchskicker mit ihren Fritz-Walter-Medaillen in Gold, Silber und Bronze ausgezeichnet wurden, hatte Fritz Keller schon eine Ahnung bekommen, wie ein Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hofiert wird. Erster Tisch im Saal: Rechts neben ihm saß die Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, links Hans-Dieter Drewitz, der Vizepräsident Jugend, der die Bühne noch einmal nutzte, um zu verkünden, wie toll doch alles im deutschen (Jugend-)Fußball sei. Keller sagte damals nichts. Der 62-Jährige weiß, dass die Zustandsbeschreibung vielleicht auf seine Wohlfühloase beim SC Freiburg zutrifft, wo ein nachhaltiges Förderkonzept im Männer- und Frauenfußball ständig Nachschub hervorbringt. Doch insgesamt ist beim größten nationalen Sportfachverband der Welt mit mehr als sieben Millionen Mitgliedern mächtig Sand im Getriebe. Und das hat auch damit zu tun, dass es an der Spitze zuletzt zu viele Wechsel gab.