Eine Ballonfahrt über die Alpen ist nur bei besten Wetterbedingungen möglich. Wer mit will, muss sich schnell entscheiden. Foto: Gessler

Nach Venedig schweben – eine Ballonfahrt über die Alpen ist nur in der kalten Jahreszeit möglich.

Lautlos gleitet die bunte Kugel über diese bizarre Welt aus Schnee und Eis. Die vier Passagiere im Ballonkorb staunen und schweigen. Selbst Pilot Günther Härter, ein Routinier, lässt dieses Szenario nicht unbeeindruckt: ein ungeheurer Blick in die Tiefe und in die Ferne. Da ragt ein Meer von Berggipfeln und Graten in den blitzblauen Himmel. Die Konturen monströser Gebirgsketten drängen sich tief gestaffelt bis zum Horizont. Aus 5000 Meter Höhe reicht die Sicht von den Julischen Alpen im Osten bis zum Mont Blanc im Westen. Und Hunderte von Kilometern voraus, zwischen den Dolomiten-Türmen, markiert ein rötliches Schimmern schon die Position der Sonne über der italienischen Adria. Die Alpenüberquerung mit dem Heißluftballon in glasklarer Winterluft ist ein Spektakel für die Augen.

Nur eine Handvoll professioneller Ballonfahrer aus Bayern ist in der glücklichen Lage, ein solches Ballon-Highlight zu organisieren. Denn Ausrüstung und Können müssen stimmen. Wie etwa bei den Piloten Günther Härter und seinem Partner Peter März. Mehr als 70 erfolgreiche Alpen-Überquerungen haben die beiden schon hinter sich.

Dazu brauchen sie ganz bestimmte Wetterbedingungen, konkret: eine konstante Luftströmung, die den Ballon mit bis zu 100 Kilometer pro Stunde nach Süden Richtung Italien treibt. Härter: „Das ist der Fall, wenn die Luft von einem Hoch im Norden in ein Adria-Tief südlich der Alpen fließt.“ Nur wenige Male im Winter – zwischen November und Ende März – ist dies der Fall. Auch wichtig: Nur im Winter sind sichere Landungen in Italien möglich. „Im Sommer sorgt die Sonnenhitze dort für unkalkulierbare bodennahe Luftverwirbelungen.“