Erfolgreiche Bob-Fahrer: Die Silbermedaillengewinner Florian Bauer (l-r) und Johannes Lochner aus Deutschland, die Goldmedaillengewinner Thorsten Margis und Francesco Friedrich aus Deutschland sowie die Bronzemedaillengewinner Christoph Hafer und Matthias Sommer aus Deutschland jubeln mit ihren Medaillen. Foto: dpa/Michael Kappeler

Deutschlands Dresses bei den Olympischen Winterspielen wirken schwerfällig und unfreiwillig witzig. Was haben sich die Ausstatter bloß dabei gedacht?

Stuttgart - Der Schnee ist auch nicht mehr das, was er einmal war. Aber das Schöne an den Olympischen Winterspielen ist ja, dass sie irgendwann zu Ende gehen. Unabhängig von der Platzierung im Medaillenspiegel muss man aus modischer Perspektive festhalten: das Abschneiden des deutschen Teams ist desaströs. Das Anschauen einer Siegerehrung mit deutscher Beteiligung war und ist ohne anschließende Augenkompressen niemand zu empfehlen.

Taillenloses Ungetüm

Was vor allem an diesem monströsen Olympia-Anzug liegt. Jede und jeder sieht in diesem Teil wie ein gedopter Schlafzimmerschrank aus, es gibt anscheinend nur eine einzige Übergröße, die man auch auf Satellitenbildern erkennen soll. Bei den überaus erfolgreichen Eiskanalfegern wirkte es jedes Mal so, als hätten die Athleten auf dem Siegerpodest unter der Jacke auch gleich noch ihren Bob oder Thomas Bach versteckt, den ebenfalls leider oft unübersehbaren Präsidenten des Olympischen Komitees. Dass das taillenlose Ungetüm in Kombination mit der roten Mütze die Deutschlandfarben zitiert, liegt nahe. Doch warum muss ein Hosenbein in grellem Spülsteingelb leuchten? Sollen die Anzüge im Anschluss noch als Faschingskostüme an Clowns verkloppt werden? Oder an einen Reinigungsdienst? Höchste Zeit für den Frühling.