Chris Wilkie (li./gegen Alexander Barta von der Düsseldorfer EG) wurde als Goalgetter geholt und führt die Scorerliste der Steelers mit neun Punkten an. Foto: Baumann/Alexander Keppler

Der DEL-Club aus Bietigheim feiert vor dem Kellerduell bei den Iserlohn Roosters drei Siege in Folge – dennoch warnt Manager Volker Schoch vor zu viel Selbstzufriedenheit.

Man muss manchmal den Finger in die Wunde legen, dann wird’s wieder besser. Kritiker hatten zuletzt festgestellt, dass das Überzahlspiel der Bietigheim Steelers mit acht Prozent die schlechteste Quote aller 15 Mannschaften der Deutschen Eishockey Liga (DEL) darstellt – zwei Spiele später, nach einem 4:2 bei den Eisbären Berlin und einem 4:1 über die Straubing Tigers sowie drei Treffern in Überzahl, hat sich der Quotient auf mehr als 15 Prozent fast verdoppelt. Die Steelers haben den Anschluss ans Mittelfeld gefunden. „Es ist nicht mehr als eine Momentaufnahme“, bemerkt Clubgeschäftsführer Volker Schoch, „es werden auch wieder Niederlagen folgen.“

Geht es nach dem 57-Jährigen, aber nicht an diesem Dienstag (19.30 Uhr), wenn die Bietigheimer als Vorletzter im Kellerduell bei Schlusslicht Iserlohn Roosters antreten. „Es wäre wichtig“, sagt Schoch, „wenn wir die Distanz wahren.“ Immerhin scheint sich der letztjährige Aufsteiger gefunden zu haben; nachdem aus den ersten acht Partien nur ein Sieg resultierte, haben die Steelers aus den drei letzten Spielen die Maximalbeute von neun Punkten gesammelt. „Das waren wichtige Erfolge für Team und Umfeld“, sagt der Manager, „auch die Gegner wissen nun, dass wir kein Kanonenfutter sind.“

Im Team von Trainer Danny Naud harmonieren die Profis nicht nur im Überzahlspiel besser, das Gefüge hat sich sortiert, jeder allmählich seine Rolle gefunden. Auch Neuzugang Chris Wilkie, der als Nachfolger von Topstürmer Riley Sheen (DEL-Spieler des Jahres 2021) geholt wurde: Der 26 Jahre alte Kanadier ist bester Scorer mit sieben Treffern sowie zwei Vorlagen. „Auch er brauchte Zeit“, betont Schoch und nennt die drei Eigenschaften, die es in Bietigheim braucht, um den Abstieg erneut zu vermeiden: Es handelt sich nicht um Glaube, Liebe und Hoffnung, sondern um Vertrauen, Geduld und Einsatzbereitschaft.