Kanzlerin Angela Merkel und Russlands Staatschef Wladimir Putin. Foto: AFP

Mord im Berliner Tiergarten, Konflikt in der Ostukraine: Die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland sind schlecht. Daran dürfte sich in absehbarer Zeit nichts ändern, obwohl eine verlässliche Partnerschaft dringen nötig ist, kommentiert Jan Dörner.

Berlin - Ohneeinander geht es nicht, miteinander aber auch nicht. Das ist das Dilemma der deutsch-russischen Beziehungen. Die Nachrichten der vergangenen Tage verdeutlichen das komplizierte Verhältnis der Staaten. Zum Beispiel sind da die wirtschaftlichen Bande, etwa im Energiesektor. Und die gefallen nicht allen. Das US-Repräsentantenhaus hat nun Sanktionen gegen das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 auf den Weg gebracht, mit dem Gas über die Ostsee direkt von Russland nach Lubmin bei Greifswald transportiert werden soll. Zwar ist der Widerstand des Fracking-Gas Champions USA gegen die Röhre auch durch eigene ökonomische Interessen motiviert. Die USA befürchten jedoch auch, dass sich Europa und besonders Deutschland durch die Pipeline abhängig von Russland machen und dadurch politisch erpressbar werden. Die Bundesregierung weist dies von sich.