Die Bundesregierung ist für den Klimaschutz in Deutschland zuständig. Foto: Bundesregierung

Die Bundesregierung belässt es in Sachen Klimaschutz bei einem Appell an sich selbst. Damit blamieren sich nicht nur die Umwelt- und die Forschungsministerin, kommentiert unsere Berlin-Korrespondentin Bärbel Krauß.

Berlin - Dass es schwierig wird, den globalen Klimawandel in einigermaßen erträglichen Grenzen zu halten, ist seit Langem klar. Dass es noch schwerer ist, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad statt auf nur zwei Grad zu beschränken, kann auch niemanden überraschen. Dennoch steckt eine gute Nachricht in dem aktuellen Bericht zur Lage des Planeten, den der Weltklimarat jetzt vorgelegt hat: Die Wissenschaftler kommen nämlich zu dem Schluss, dass die beim Pariser Klimagipfel vor fast drei Jahren beschlossene strengere Eindämmung der Erderwärmung machbar ist. Damals war die Forschung sehr skeptisch, ob dieser Zug nicht schon längst abgefahren ist.

Vor allem die Industrie und Schwellenländer geraten unter Druck

Allerdings setzt der neue Bericht jetzt auch alle Regierungen, besonders die Industrie- und die großen Schwellenländer unter Druck, möglichst rasch eine möglichst deutliche Minderung des CO2-Ausstoßes zu erreichen. Die Klimapolitik braucht einen Schnellstart. Das gilt auch für die Bundesregierung. Die hat sich in ihrer Reaktion nicht mit Ruhm bekleckert. Dass die Umwelt- und die Forschungsministerin quasi an sich selbst appellieren, keine Zeit mehr verlieren zu wollen, ist schon schräg. Dass die Namen des Verkehrs-, des Wirtschafts- und des Bauministers unter dieser unverbindlichen Erklärung fehlen, macht sie zum Armutszeugnis.