Feinstaubalarm und trotzdem Dauerstau: Dieses Bild hat so mancher mögliche Besucher Stuttgarts inzwischen im Kopf. Foto: dpa

Viele denken beim Stichwort Stuttgart nur noch an Stau, Fahrverbote oder Baustellen. Die Stadt muss aufpassen, jetzt nicht den Anschluss zu verlieren.

Stuttgart - Der erste Eindruck zählt. Und das, was viele Besucher der Stadt Stuttgart nun einmal zuerst mitbekommen, sind Verkehr, Stau, Baustellen. Das hört man allerorten. Wenn die Leute überhaupt noch anreisen und sich nicht von den allgegenwärtigen Dauerdiskussionen über Fahrverbote und Feinstaubalarm abschrecken lassen. Da kann Stuttgart an Kultur, Weinbergen oder Mineralwasser bieten, was es will.

Man könnte nun sagen: Wieso die Aufregung? Schließlich hält der Aufwärtstrend bei den Übernachtungszahlen an. Doch man darf sich nicht täuschen lassen. Touristikchef Armin Dellnitz merkt zurecht an, dass sich ein Image über Jahre aufbaut. Und wenn es erst einmal versaut ist, dauert es mindestens genauso lange, bis sich Gegenmaßnahmen bezahlt machen. Einkaufen können die Leute auch auf der grünen Wiese. Kongresse und Konzerte könnten zudem abwandern, wenn die Liederhalle saniert wird und immer mehr kleine Clubs schließen. In Summe muss Stuttgart aufpassen, dass es jetzt nicht den Anschluss verliert und spätestens in einigen Jahren dafür bezahlt.

Es muss ein Umdenken her. Die Stadt muss klar formulieren, wohin sie will, und dafür alle ins Boot holen. Sie muss große Schritte machen und nicht über einen Bus hier oder eine Brücke da diskutieren. Sonst bleibt der erste Eindruck schlecht.

juergen.bock@stuttgarter-nachrichten.de