Márton Illés Foto: Astrid Karger

Langsam, aber stetig hat der ungarisch-deutsche Komponist Márton Illés Karriere gemacht. An diesem Sonntag und Montag dirigiert Cornelius Meister im Stuttgarter Beethovensaal Illés’ neues Orchesterstück „Vís-szín-tér“.

Stuttgart - „Meet Márton“ hat das Staatsorchester Stuttgart sein Kammerkonzert rund um Werke seines diesjährigen „Composers in focus“ genannt, und es hat etwas durchaus Zwingendes, wenn man das derart betitelte Treffen als Aufforderung versteht. Meet Márton! Das Publikum ist längst verschwunden, die Musiker auch, im Foyer der Liederhalle verlöscht ein Licht nach dem anderen, und am Tisch sitzt ein leicht erschöpfter, aber sehr wacher Martón Illés. Gerade hat der 43-Jährige noch als Interpret eigener Werke auf der Bühne gesessen. Vom Klavierhocker aus hat er die in- und auseinander fließenden und die miteinander verflochtenen Linien in seiner Neu-Instrumentation von „In Nomine“-Werken des Renaissance-Komponisten John Bull mit eigenen klangfarblichen Zutaten gespeist, und in seinen „Drei Aquarellen“ für Akkordeon, Klavier und Streichtrio hat er sich am Ende über oszillierenden Klangflächen mithilfe einer schier unendlich emporsteigenden Halbtonleiter an den Himmel herangetastet.