Einst war Oscar Pistorius ein gefeierter Star der Paralympics. Insgesamt sechs Goldmedaillen gewann der Südafrikaner. Foto: EPA

 Er war einst der gefeierte Star der Paralympics. Seit Februar 2013 steht Oscar Pistorius im Verdacht, seine Freundin Reeva Steenkamp ermordet zu haben. Wir zeigen den Fall Pistorius in Bildern.

Er war einst der gefeierte Star der Paralympics. Seit Februar 2013 steht Oscar Pistorius im Verdacht, seine Freundin Reeva Steenkamp ermordet zu haben. Wir zeigen den Fall Pistorius in Bildern.

Pretoria - Er wurde gefeiert als „the fastest man on no legs“, als schnellster beinamputierter Sprinter der Welt: Ausnahmeathlet Oscar Pistorius erlebte am 4. August 2012 in London den größten Moment seiner Karriere. Als erster Läufer mit speziellen Beinprothesen startete er bei den Olympischen Spielen. Als Wegbereiter einer neuen Epoche der Sportgeschichte galt er damit - und sorgte für kontroverse und emotionale Diskussionen.

Wegen eines Gendefekts kam Pistorius am 22. November 1986 in Südafrika ohne Wadenbein-Knochen zur Welt. Bereits im Alter von elf Monaten wurden ihm unterhalb der Knie beide Unterschenkel amputiert. Schon früh bekam Oscar Pistorius seine ersten Prothesen und entwickelte sich in seiner Schulzeit zu einem eifrigen Sportler, wie es auf seiner Homepage heißt. „Er war schon immer sehr entschlossen, wie ein Bullterrier“, sagte einst sein stolzer Vater über ihn.

Ungefähr im Alter von 16 Jahren wechselte er zum Laufsport, nachdem er vorher seine Zeit vor allem mit Rugby, Wasserball und Tennis verbracht hatte.

Bei Paralympischen Spielen gewann der Sprinter auf eigens angefertigten Prothesen insgesamt sechs Goldmedaillen über 100, 200, 400 und 4 x 100 Meter. Doch trotz oder vielleicht auch wegen seiner Erfolge bei den Spielen für Sportler mit Behinderung ging der Ehrgeiz von Pistorius weiter - er wollte bei den Olympischen Spielen starten.

Der Leichtathletik-Weltverband IAAF entschied zunächst dagegen. Die Prothesen verschafften Pistorius einen Vorteil, begründete der Verband im Januar 2008 sein Nein. Der Sportgerichtshof CAS hob diese Entscheidung zwar auf, Pistorius verpasste aber die sportliche Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele in Peking.

Bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft im südkoreanischen Daegu war Pistorius im Jahr 2011 dann der erste beinamputierte Läufer der WM-Geschichte, der mit Karbon-Prothesen bei Titelkämpfen der Nichtbehinderten an den Start ging. Im Jahr darauf war er schließlich in London bei den Olympischen Spielen dabei.

Ausgerechnet am Valentinstag 2013 nahm die Erfolgsstory mit den tödlichen Schüssen auf seine Freundin Reeva dann ein jähes Ende.