Lukas Podolski lebe hoch: Die Nationalmannschaft weiß, dass sie einen ganz Großen verliert. Foto: dpa

Auf spektakuläre Weise hat sich Lukas Podolski aus der Nationalmannschaft verabschiedet. Einen wie ihn wird es nicht mehr geben, kommentiert unser Autor.

Dortmund - Ein schönes Kapitel Fußballgeschichte ist auf traumhafte Weise zu Ende gegangen. Mit seinem Sensationstor gegen England hat Lukas Podolski die perfekte Abschlusspointe gesetzt. Spektakulärer hätte der letzte Vorhang nicht fallen können. Nach knapp 13 Jahren und 130 Länderspielen ist seine Zeit in der deutschen Nationalmannschaft unwiderruflich abgelaufen. Man wird ihn vermissen – vor allem als Typ.

Podolski erinnerte immer daran, was der Fußball ist: Unterhaltung

Mit seiner unbeschwerten, fröhlichen Art stand Podolski für den Aufbruch des deutschen Fußballs seit der Heim-Weltmeisterschaft 2006. Gefürchtet wurde die Nationalelf bis dahin für ihre Disziplin und Kampfkraft, bewundert wird sie seither für ihre Leichtigkeit und Spielfreude, die nicht zuletzt der Rheinländer verkörperte. In diesen Zeiten der völligen Überhöhung des Profifußballs war es Podolski, der regelmäßig daran erinnerte, dass es auf dem Spielfeld nicht um Leben und Tod geht, sondern dass dieser Sport in erster Linie eines ist: Unterhaltung.

Keine Skandale und Starallüren, sondern ein Vorbild für die Jugend

Der Familienmensch, der jedem mit dem gleichen Respekt begegnete, blieb frei von Skandalen, Starallüren waren ihm fremd. Nicht als Ich-AG verstand er sich, sondern als Mannschaftsspieler, der nie auf die Idee gekommen wäre, sich zu beschweren, als im Nationalteam andere seinen Stammplatz übernahmen. Seinen Beitrag leistete er fortan neben dem Platz und wirkte wesentlich am guten Teamgeist mit, der die DFB-Auswahl 2014 in Brasilien bis zum WM-Titel trug. All das machte ihn im besten Sinne zu dem, was Profikicker sein sollen, sehr häufig aber nicht sind: ein Vorbild für die Jugend.

Lukas Podolski sei „ein Unikat“, das hat Bundestrainer Joachim Löw vor dem Spiel gegen England gesagt. Jetzt weiß man endgültig: Einen wie ihn wird es nicht mehr geben.