Michael Ballweg spricht auf der Demonstration zu den Teilnehmern. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Rund 2000 Teilnehmer sind laut Veranstalter dem Aufruf der Initiative „Querdenken 711“ für die Demonstration in Stuttgart gefolgt. Der Kopf der Demo, Michael Ballweg, erklärt dabei seine Kandidatur für den Posten des Stuttgarter Oberbürgermeisters.

Stuttgart - 5000 Teilnehmer waren angemeldet, gekommen sind deutlich weniger. Laut dem Veranstalter Michael Ballweg, sollen es rund 2000 Demonstranten gewesen sein, die am Samstagnachmittag im Unteren Schlossgarten dem Aufruf der Initiative „Querdenken 711“ gefolgt sind, um gegen die Grundrechtseinschränkungen im Zuge der Corona-Schutzmaßnahmen zu demonstrieren.

Gleich zu Beginn der Kundgebung sorgten fernöstliche Sitarklänge von der Bühne dafür, dass das „Fest für Frieden und Freiheit“, so der Titel der Veranstaltung, mehr einem esoterischen Happening glich als einer politischen Kundgebung. Ballweg betonte im Anschluss an die Veranstaltung, dass die Initiative ganz bewusst in den vergangenen Wochen den „spirituellen Charakter“ der Querdenker-Demonstrationen betont habe, um der Unterwanderung von rechts entgegenzuwirken. Die Anhängerschaft der Querdenker-Initiative scheint sich inzwischen ganz überwiegend aus Impfgegnern zu rekrutieren.

Ballweg kündigte unterdessen weitere Großdemos

Zu seiner am Freitag bekanntgegebenen Kandidatur bei der kommenden Oberbürgermeisterwahl in Stuttgart sagte Ballweg, dass ihm die Idee vor erst eineinhalb Wochen gekommen sei. „Ich habe bei unserer letzten Demonstration auf der Leonberger Heide den Leonberger Bürgermeister Martin Georg Cohn erlebt. Das hat mich inspiriert.“ Vor den vielfältigen Aufgaben, die ihn im Amt eines Oberbürgermeisters erwarten würden, schrecke er nicht zurück, betont der IT-Unternehmer.

Er sei seit seinem 22. Lebensjahr selbstständig, habe vier Mal sein Geschäftsmodell geändert und organisiere seit zehn Wochen, ohne so etwas zuvor gemacht zu haben, erfolgreich große Demonstrationen. „Ich bin gewohnt mich in neue Dinge einzuarbeiten“, sagt Ballweg. Ein gewöhnlicher OB-Kandidat werde er nicht sein. Als unabhängiger Kandidat will sich Ballweg unter anderem dafür stark machen, dass die kommunale Infrastruktur auch in der tiefen Wirtschaftskrise nach der Corona-Pandemie nicht in private Hände falle.

Ballweg kündigte unterdessen weitere Großdemos an, unter anderem in Berlin.