Demis Volpi mit Dukin Seo in einer Probe für „A First Date“ Foto: Ballett am Rhein/Daniel Senzek

Mit „Karneval der Tiere“ und „Krabat“ gelangen Demis Volpi in Stuttgart Balletthits. Jetzt tritt der ehemalige Stuttgarter Haus-Choreograf seine erste Direktorenstelle an – beim Ballett am Rhein.

Stuttgart - Erst Ballettschüler, dann Tänzer, schließlich Haus-Choreograf: die Karriere Demis Volpis ist eng mit Stuttgart verbunden. Mit entsprechendem Interesse verfolgt man deshalb den Weg des gebürtigen Argentiniers, der in Stuttgart mit „Krabat“ und der Operninszenierung „Tod in Venedig“ preisgekrönte Spuren im Staatstheater-Repertoire hinterließ. Jetzt tritt Demis Volpi beim Ballett am Rhein die Nachfolge von Martin Schläpfer an.

Seine erste Premiere heißt „A First Date“. Das kleinteilige Programm mixt Bekanntes und Neues und dient ganz bewusst dem ersten Kennenlernen der neu formierten Kompanie. Coronabedingt ist „A First Date“ in drei selbstständige Episoden aufgefächert, die mit unterschiedlichen Choreografien an drei Abenden mit einer Dauer von jeweils etwa 70 Minuten viel Abwechslung wollen. Auch auf das choreografische Schaffen des neuen Ballettchefs kann sein neues Publikum dabei einen ersten Blick werfen: Sechs eigene Arbeiten – zum Teil für das Stuttgarter Ballett entstanden und teilweise in Ausschnitten zu sehen – und drei Uraufführungen hat Demis Volpi für sein erstes Programm mit dem Ballett am Rhein einstudiert. Premiere im Opernhaus Düsseldorf ist am 11. September, im Theater Duisburg hat „A First Date“ ein Wochenende später Premiere.

Mit Aszure Barton ist auch eine Choreografin dabei

Mit „Allure“, Ausschnitten aus „Private Light“ und einer Uraufführung stellt sich Demis Volpi in Episode 1 vor. Ergänzt wird dieser erste Abend José Limóns „Chaconne“ – einem der wichtigsten Vertreter des Modern Dance im 20. Jahrhundert. Zwei Volpi-Uraufführungen, ein Ausschnitt aus Aszure Bartons „Awáa“ sowie „Le spectre de la rose“ von Mario Galizzi nach Michel Fokine bilden das Programm für Episode 2. Im dritten Teil des „First Date“ präsentiert Demis Volpi Ausschnitte aus seinen Choreografien „Big Blur“, „Chalkboard memories“, „Quasi una fantasia“ und „Elegie“. Der russische Tänzer und Choreograf Andrey Kaydanovskiy steuert einen Ausschnitt aus seinem 2014 für das Wiener Odeon Theater kreierten Stücks „Love Song“ bei.

Jede Episode des „First Date“ wird von zwei Tänzergruppen gestaltet, die wegen der geltenden Corona-Schutzmaßnahmen getrennt voneinander geprobt haben und sich auch auf der Bühne nicht begegnen. Während die Bühne für die jeweils zweite Gruppe vorbereitet wird, verwandelt sich der Zuschauerraum vorübergehend in einen Kinosaal. Die aus Los Angeles stammende Künstlerin Daisy Long hat die Tänzerinnen und Tänzer in den ersten Tagen des Probenbetriebs in Düsseldorf und Duisburg mit der Kamera begleitet und stellt sie in etwa fünfzehnminütigen Filmsequenzen dem Publikum vor.