Raus in den Wald: Corona verstärkt den Drang, spazieren zu gehen. Foto: jan

Raus aus den eigenen vier Wänden und dem Coronamief: Im Lockdown verwandelt sich das traditionelle Flanieren in einen Akt der Freiheit, beobachtet Lokalchef Jan Sellner.

Stuttgart - Corona, die Pest unserer Tage, wird begleitet von Versuchen, immer mal wieder auch einen anderen Blick auf das Geschehen zu werfen und der Katastrophe etwas Positives abzugewinnen. Diese Versuche wirken oft krampfhaft und schräg und klingen wie das Pfeifen im Walde, weil Katastrophen nun mal Katastrophen sind und mit Verlusten an Menschenleben, Existenzen, Plänen und Träumen einhergehen. Da lässt sich nichts ausblenden und schönreden, auch wenn es einem zwischendurch ein „Da schau her!“ entlockt, dass infolge der Corona-Ruhe Delfine in den Hafen von Triest zurückkehren, Pumas in den Straßen von Santiago de Chile auftauchen und sich – um auf Stuttgart zurück zu kommen – am menschenleeren Eckensee Lachmöwen breitmachen.