Ist das der Weltenbrand? Verheerende Buschfeuer in Australien. In unserer Bildergalerie haben wir eine kleine Kulturgeschichte der Apokalypse zusammengestellt. Foto: dpa/Darren Pateman

Die Angst vor dem Weltende ist so alt wie die Zivilisation. Diese Einsicht könnte etwas Beruhigendes haben, doch in Zeiten des Klimawandels ist nichts mehr wie zuvor. Auf der Bühne der letzten Tage haben Besonnenheit und Wahn die Rollen getauscht.

Stuttgart - Angesichts düsterer Aussichten wünscht man sich manchmal zurück in Zeiten, in denen die Welt noch im Lot war, die Winter kalt, wie auf den Bildern Breughels, die Fauna artenreich, wie auf der Arche Noah. Doch welchen imaginären Fluchtpunkt in der Tiefe der Zeit man auch wählt, man wird feststellen: Jede Epoche hat ihre eigene Apokalypse. Ob nun Makrelen oder Heringe vom Himmel regnen, Gräser Blut schwitzen, unheilvolle Kometen, Kalender, Zahlen- oder Buchstabenkombinationen das nahe Ende ankündigen – Hauptsache, die Welt geht unter. Gerade auch die in ökologischer Hinsicht paradiesischen vorindustriellen Zeiten pflegten liebevoll die Furcht vor dem bevorstehenden kollektiven Exitus.