Andrea Pollack hatte im ersten Prozess um systematisches Doping im DDR-Sport als Zeugin ausgesagt Foto: dpa

Die Schwimm-Olympiasiegerin Andrea Pollack ist im Alter von 57 Jahren gestorben. Sie stellte nicht nur Weltrekorde auf, sondern leistete wichtige Aufklärungsarbeit um das systematische Doping in der DDR.

Berlin - Die dreimalige Schwimm-Olympiasiegerin Andrea Pollack ist tot. Die gebürtige Schwerinerin starb im Alter von 57 Jahren, gab der Olympiastützpunkt Berlin auf seiner Internetseite bekannt. Dort arbeitete Andrea Pinske, wie sie inzwischen hieß, fast 40 Jahre als Physiotherapeutin. Zunächst hatte die „Bild“-Zeitung (Freitag) über den Tod der ehemaligen Spitzensportlerin berichtet.

„Mit ihren Erfahrungen und menschlichen Werten verstand sie die Gedanken und Emotionen von Leistungssportlern und hatte so eine enge Verbindung zu den Athleten“, hieß es in der bereits am Donnerstag verbreiteten Mitteilung des Olympiastützpunktes.

Als Zeugin im Doping-Prozess ausgesagt

Nach ihrer aktiven Zeit hatte Andrea Pinske-Pollack 1998 im ersten großen Prozess um das systematische Doping im DDR-Sport als Zeugin ausgesagt. Die damals 37-Jährige erklärte vor Gericht, sie habe regelmäßig verschiedene Tabletten geschluckt und auch Spritzen erhalten. Doch Diskussionen darum habe es nie gegeben. „Es waren eben Vitamine. Und die gehörten einfach zum Training dazu“, sagte die Schmetterlings-Spezialistin in dem Prozess. In ihrer Paradedisziplin hatte sie 1978 Weltrekorde über 100 und 200 Meter aufgestellt.