Philipp Kohlschreiber jubelt über seinen Sieg. Foto: AFP/OSCAR DEL POZO

Die deutschen Tennis-Asse stehen bereits vor dem Abschluss des zweiten Duells gegen Chile im Viertelfinale des Davis Cups. Philipp Kohlschreiber holte gleich im ersten Spiel den entscheidenden Punkt zum Weiterkommen.

Madrid - Trotz der Niederlage von Spitzenspieler Jan-Lennard Struff stehen Deutschlands Tennis-Herren bei der Endrunde des Davis Cups in Madrid im Viertelfinale. Weil Philipp Kohlschreiber am Donnerstag im zweiten Gruppenspiel gegen Chile im ersten Einzel mit dem 6:4, 6:3 gegen Nicolas Jarry gewonnen hatte, stand das deutsche Weiterkommen bereits frühzeitig fest.

Nach dem klaren 3:0 am Mittwoch gegen Argentinien hatte die Auswahl von Teamchef Michael Kohlmann nur noch einen Punkt zum Einzug in die K.o.-Runde benötigt. Das 7:6 (7:3), 6:7 (7:9), 6:7 (8:10) von Struff gegen Cristian Garin im Spitzenduell fiel daher nicht ins Gewicht. Im Viertelfinale trifft die Auswahl von Kohlmann am Freitag (18 Uhr) entweder auf Großbritannien oder Kasachstan.

Deckel drauf

Kohlschreiber benötigte vor nicht einmal 1000 Zuschauern im zweitgrößten Stadion im La Caja Magica lediglich 68 Minuten für seinen Erfolg. „Ich habe richtig gutes Tennis vom Anfang bis zum Ende gespielt“, sagte der 36 Jahre alte Augsburger nach der Partie. „Ich kann mich nur an ganz wenige Fehler, aber viele gute Bälle erinnern.“ Die Nummer 79 der Welt hatte schon am Mittwoch sein Einzel gegen den Argentinier Guido Pella gewonnen und damit die Weichen für den am Ende klaren 3:0-Sieg der Deutschen gestellt.

Nachdem er am Mittwoch im ersten Satz noch ein paar Probleme gehabt hatte, war Kohlschreiber gegen Jarry von Beginn an voll da. Mit druckvollem Spiel ließ er den Chilenen nie in Schwung kommen und gewann bereits nach 37 Minuten den ersten Durchgang. Auch im zweiten Satz war der deutsche Routinier stets tonangebend und nutzte nach nur etwas mehr als einer Stunde seinen ersten Matchball. „Ich bin froh, dass wir den einen noch notwendigen Punkt schnell geholt haben“, sagte Kohlschreiber.

Packender Fight

So war der Ausgang der Partie Struff gegen Garin ohne Bedeutung. Dennoch lieferten sich beide einen packenden Fight über 2:41 Stunden. Am Ende musste sich der 29 Jahre alte Warsteiner knapp geschlagen geben, auch weil er im zweiten und dritten Satz insgesamt drei Matchbälle nicht nutzen konnte.

Dennoch hat die deutsche Mannschaft ihr selbst gestecktes Ziel für die neue Endrunde im Davis Cup bereits erreicht. Dass bei den beiden Partien in Madrid bislang nur wenige Zuschauer dabei waren, stört die Spieler angesichts der Erfolge nicht. „Du spielst für Deutschland. Da macht es keinen großen Unterschied, ob du vor 100 oder 10 000 Fans spielst, auch wenn es in einer vollen Arena natürlich noch etwas mehr Spaß macht“, sagte Kohlschreiber.