Jan-Lennard Struff siegte überraschend gegen Diego Schwartzman. Foto: AFP/GABRIEL BOUYS

Start nach Maß für das deutsche Davis-Cup-Team. Beim Finalturnier in Madrid sorgten Jan-Lennard Struff und Philipp Kohlschreiber mit zwei Siegen gegen Argentinien für einen erfolgreichen Auftakt.

Madrid - Das deutsche Davis-Cup-Team hat beim neuen Finalturnier in Madrid einen Auftakt nach Maß hingelegt und das Viertelfinale vor Augen. Die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes (DTB) lag in ihrer ersten Partie in Gruppe C Argentinien schon vor dem abschließenden Doppel uneinholbar mit 2:0 vorn. Jan-Lennard Struff (Warstein) überraschte mit dem 6:3, 7:6 (10:8) gegen den favorisierten Diego Schwartzman, zuvor hatte Routinier Philipp Kohlschreiber seine Mannschaft mit einem Kraftakt beim 1:6, 6:3, 6:4 gegen Guido Pella in Führung gebracht.

Ein Sieg gegen Chile am Donnerstag (ab 11 Uhr) würde den Gruppensieg und damit die Qualifikation für das Viertelfinale bedeuten. Die Argentinier hatten am Dienstag ihre Auftaktbegegnung gegen Chile glatt 3:0 gewonnen. Das Doppel mit den French-Open-Siegern Kevin Krawietz und Andreas Mies (Coburg/Köln) war am Mittwoch nicht mehr entscheidend für Sieg oder Niederlage.

Guter Aufschlag als Prunkstück

Struff ließ sich von den lautstarken argentinischen Fans auf dem mit knapp 1500 Zuschauern nur zur Hälfte gefüllten Court 2 nicht beeindrucken. Er nahm dem US-Open-Viertelfinalisten Schwartzman gleich dessen erstes Aufschlagspiel zum 2:0 ab und gab den Vorteil nicht mehr her, nach 41 Minuten holte er sich Satz eins. 

Auch im zweiten Durchgang fand der Argentinier zunächst kein Mittel gegen den guten Aufschlag und die Angriffslust Struffs. Ein weiteres Break des Warsteiners zum 5:4 schien bereits die Vorentscheidung zu sein, doch Schwartzman konterte umgehend, wehrte einen Matchball Struffs ab und hielt sich im Match. Nach 1:49 Stunden nutzte Struff im Tiebreak dann seine insgesamt vierte Gelegenheit zum Sieg.

Kohlschreiber kämpft

Mehr Probleme hatte der zunächst verkrampft wirkende Kohlschreiber, der zu Beginn seines Matches in den Grundlinienduellen in Pella zu oft seinen Meister fand. Schon nach 37 Minuten war der erste Satz verloren. 

In der deutschen Box fieberte auch Boris Becker mit. Der Chef des deutschen Herrentennis gab Teamchef Michael Kohlmann vor dem zweiten Satz einige Tipps mit auf den Weg - mit Erfolg. Kohlschreiber kam besser in das Match, feierte sein erstes Break zum 4:2 und wenig später den Satzausgleich. Mit einem weiteren Break gelang dem Augsburger der perfekte Start in den Entscheidungssatz, nach 1:55 Stunden beendete er die Partie mit seinem fünften Matchball.

In dem seit diesem Jahr praktizierten und viel kritisierten Format qualifizieren sich die Sieger der sechs Dreier-Gruppen sowie die beiden besten Zweiten für das Viertelfinale, das Finale findet am Sonntag statt.