Nur noch bei Bedarf muss die Kamerafunktion bei VVS-App eingeschaltet werden. Allerdings gibt es das Update nicht für alle. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Laut VVS soll es ein Update ab Android Version 6 für die App geben, das erst dann nach der Berechtigung frage, wenn der Nutzer seine Kreditkarte einscannen möchte. Es gibt aber einen Haken.

Stuttgart - Der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) hat offenbar auf Berichte dieser Zeitungreagiert, nach denen die App des Unternehmens eine pauschale Zustimmung einfordert, um auf die Kamera zugreifen zu können. Ab sofort gebe es ein Update ab Android Version 6, verkündete der VVS am Mittwoch, das erst dann nach der Berechtigung frage, wenn der Nutzer seine Kreditkarte einscannen möchte. Noch im September hatte Jan Neidhardt vom VVS auf Nachfrage gesagt, dass die Rechteverwaltung erst dann angepasst würde, wenn sich die neueren Android-Versionen weiter verbreiten.

Offenbar hat der Druck durch die Berichterstattung und die darin enthaltene Kritik des Landes-Datenschutzbeauftragten Stefan Brink, mit dem der VVS nun in Kontakt stehe, die Entwicklung beschleunigt. Allerdings profitiert knapp ein Drittel aller Betroffenen nicht vom Update: 30 Prozent der VVS-App-Nutzer haben Android Version 4 oder 5. Diese müssen dem Kamerazugriff zwangsläufig weiterhin generell zustimmen – auch dann, wenn sie die Kreditkartenfunktion nicht nutzen wollen. Allerdings seien „Bedenken, dass der VVS mit der Kamerafunktion die Kunden ausspähen wollte, gegenstandslos“, so die Mitteilung.