Das Sammelgebiet eines Bienenvolkes kann sich auf 50 Quadratkilometer erstrecken. Bis zu 200 000-Mal pro Tag fliegen die Sammlerinnen aus. Foto: dpa

Bienen ernähren sich rein vegetarisch. Ihre wichtigste Nahrungsquelle sind Nektar und Pollen. Und: Bienen lieben Großfamilien. Daten, Fakten und Zahlen rund um „Apis mellifera“.

Stuttgart - Fast 90 Prozent der Blütenpflanzen sind schätzungsweise zur Vermehrung auf Bestäuber angewiesen. Das weltweite Bienensterben bedroht nicht nur die Existenz der Honigbienen, sondern gefährdet auch die globale Nahrungsmittelproduktion.

Ausschwärmen

Das Sammelgebiet eines Bienenvolkes – das 50 000 und mehr Insekten umfasst – kann sich auf 50 Quadratkilometer erstrecken. Bis zu 200 000-Mal pro Tag fliegt es aus. Um den Nektar für 500 Gramm Honig zu sammeln,muss ein Bienenvolk rund 120 000 Kilometer an Flugstrecke zurücklegen. Das entspricht drei Runden um den Äquator.

Sammeln

Ein Bienenvolk kann täglich bis zu ein Kilogramm Honig produzieren. Die Bienen saugen mit ihrem Rüssel den Nektar aus den Blüten, der in der Honigblase landet. Dort wird er mit körpereigenen Stoffen vermischt. Danach würgt die Biene die Flüssigkeit wieder hervor und lagert sie in den Wabenzellen,wo sie reift und das meiste Wasser verliert.

Einlagern

Jedes Bienenvolk besteht aus etwa zwei Drittel Bienen, die im Stock bleiben und einem Drittel, die Nektar, Pollen und Wasser sammeln. Das Futter kommt in sechseckige Waben aus Wachs, den die Bienen in Drüsen im Hinterleib produzieren. Für ein Kilogramm Bienenwachs sind rund 1,2 Millionen einzelne Wachsplättchen notwendig.

Imkern in der Stadt

„Urban Imkering“ liegt voll im Trend. In den Städten finden die Bienen über einen längeren Zeitraum im Jahr ein reichhaltigeres Nahrungsangebot als auf dem Land. Imkern in der Stadt ist aktiver Umwelt- und Tierschutz, der den Insekten einen neuen, überlebenswichtigen Lebensraum erschließt.

Pestizide

Pestizide aus der Gruppe der Neonicotinoide spielen eine Schlüsselrolle beim Bienensterben. Sie verteilen sich in den Pflanzen und finden sich auch im Nektar. Für Bienen sind sie sofort tödlich oder schädigen ihr Nervensystem. Sie beeinträchtigen den Geruchs- und Orientierungssinn sowie die Futteraufnahme.

Varroa-Milbe

1977 wurde die Varroa-Milbe nach Europa eingeschleppt. Der 1,2 bis 1,6 Millimeter große Parasit hat sich zum Hauptfeind der Honigbiene entwickelt. Die Milbe beißt sich bei ihr fest und saugt sie aus. Vor allem die Larven sind von den Attacken betroffen. Ohne Behandlung – etwa mit Ameisen- und Oxalsäure – müsste das Bienenvolk sterben.

Futtermangel

Die landwirtschaftlichen Monokulturen lassen die Bienen regelrecht verhungern. Der Mangel an Pollen- und Nekatarliefernden Trachten, gentechnisch veränderte Pflanzen und einseitige Ernährung führen zum Umwelt- und Futterstress, der die Bienen schwächt.

Daten und Fakten rund um die Honigbiene

Bestäubung

Wirtschaftlicher Nutzen der Bestäubung durch Insekten (Bienen, Hummeln, Käfer, Schmetterlinge etc.) weltweit: 265 Milliarden Euro

Nutztiere

Die wichtigsten Nutztiere in Deutschland sind:

1. Rinder

2. Schweine

3. Bienen

Bienensterben (seit 2006)

Deutschland: 10 bis 20 Prozent

Europa: 20 bis 25 Prozent

USA: 30 bis 40 Prozent

Honigproduktion in Deutschland

2017: rund 27 000 Tonnen

2013: 16 000 Tonnen

2009: 16 500 Tonnen

2007: 18 200 Tonnen

2005: 21 200 Tonnen