Karl Lauterbach ist im Internet zur Zielscheibe geworden. Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Aufgrund der Corona-Beschränkungen müssen Politiker im Internet eine Welle der Beleidigungen und Bedrohungen über sich ergehen lassen. Dies verschärft auch den Streit über ein im Bundesrat blockiertes Gesetz zum Hass im Netz.

Stuttgart - Politiker der Regierungsparteien, die sich für den harten Corona-Lockdown einsetzen und vor Lockerungen warnen, sehen sich im Netz immer mehr Hassbotschaften ausgesetzt. So berichtete der Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach am Wochenende von Morddrohungen und Beleidigungen, die schwer zu ertragen seien. „Immer wieder Aufrufe zur Gewalt. Meine Büroschreibtische sind voll von Anzeigen und Ermittlungsgefahren“, twitterte er. Diese „neue Hasswelle ist bitter und wirkt auf viele Wissenschaftler einschüchternd“. Zudem machte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) öffentlich, dass er in sozialen Netzwerken verbal bedroht und auch mit dem Tode bedroht werde. Politiker müssten in der angespannten Situation als „Blitzableiter“ herhalten.