Fallon Sherrock glücklich: Es war der erste Darts-Triumph einer Frau über einen Mann in der WM-Geschichte. Foto: dpa/Steven Paston

Erstmals in der Darts-Geschichte holt eine Frau einen Sieg bei der WM in London. Nach dem Erfolg ist sie überglücklich – und träumt schon vom nächsten großen Coup.

London - Fallon Sherrock wischte sich die Tränen aus den Augen und konnte ihr Glück nicht fassen. Nach dem ersten Darts-Triumph einer Frau über einen Mann in der WM-Geschichte stand sie völlig überwältigt auf der großen Bühne im Alexandra Palace und rang nach Worten. „Ich kann nur „wow“ sagen. Oh mein Gott! Ich bin einfach froh, was ich für den Darts-Sport erreicht habe“, sagte die 25 Jahre alte Engländerin nach dem sensationellen 3:2-Sieg über Landsmann Ted Evetts. Der zeigte in der Niederlage Größe, umarmte Sherrock zunächst auf der Bühne und später noch einmal hinter den Kulissen.

„Ich bin so stolz auf mich - wie ich gespielt habe. Ich bin überglücklich“, sagte Sherrock am kleinen Pressetisch in der Arena, als sie sich nach dem Interviewmarathon wieder ein wenig gesammelt hatte. Als eine von zwei Frauen war sie neben der Japanerin Mikuru Suzuki an den Start gegangen. Doch während Suzuki am Sonntag noch haarscharf mit 2:3 an James Richardson scheiterte, machte Sherrock in einem höchst umkämpften Match die Überraschung perfekt. „Ich habe jede Minute genossen“, sagte die strahlende Siegerin.

Am Samstag muss Sherrock gegen Mensur Suljovic ran

Die gelernte Friseurin wurde im „Ally Pally“ vom ersten Moment an gefeiert. „Sherrock’s on fire“ und „We love Fallon“-Rufe prägten das packende Spiel, Gegner Evetts hatte von Beginn an mit Buhrufen und Pfiffen zu kämpfen. Die Zuschauer wollten unbedingt den historischen ersten Erfolg einer Frau bei der Weltmeisterschaft miterleben. „Als der letzte Pfeil drin war, konnte ich es nicht glauben“, sagte Sherrock. Der Sieg stehe für sie noch über ihrer Finalteilnahme bei der Frauen-WM der British Darts Organisation (BDO) im Jahr 2015.

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Und Sherrocks Weg ist mit dem Auftakt-Coup nicht beendet. Schon am Samstag (22 Uhr/Sport1 und DAZN) ist sie gegen Mensur Suljovic aus Österreich erneut gefordert. Auch gegen die Nummer elf der Welt wird Sherrock klare Außenseiterin sein. „Ich werde mein Spiel spielen“, kündigte sie an. Die bedingungslose Unterstützung des Publikums dürfte ihr erneut sicher sein.

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