Was kann die neue S-Klasse? Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie. Foto: Daimler

Sie gilt seit Jahrzehnten als Limousine der Reichen und Mächtigen und soll nun Daimler wieder ganz nach oben bringen: die S-Klasse. Experten räumen der neuen Generation des Mercedes-Flaggschiffs gute Chancen ein.

Hamburg - Mercedes hat bei einer Gala in Hamburg die nächste Generation der S-Klasse enthüllt. Das erneuerte Flaggschiff des Herstellers aus Stuttgart kommt im Sommer zu Preisen ab 79.790 Euro in den Handel, teilte das Unternehmen bei der Premiere mit. Die um rund 15 Zentimeter gestreckte Langversion kostet rund 5500 Euro mehr. Das Basismodell wird von einem V6-Diesel angetrieben, mit dem die aktuelle S-Klasse schon ab 76.519 Euro zu haben ist.

Die nächste Auflage der Luxuslimousine bringt vor allem Neuerungen bei Sicherheit und Komfort mit. Dazu zählen teils aufpreispflichtige Extras für die Rückbank wie elektrisch einstellbare Sitze mit Hot-Stone-Massagefunktion und mehr Bildschirme, als in manchem Wohnzimmer zu finden sind. Das Design wurde nur dezent weiterentwickelt, die Abmessungen blieben nahezu unverändert, und die Motoren sind weitgehend bekannt.

Neue Assistenzsysteme für mehr Sicherheit

In puncto Sicherheit setzt Mercedes neben elektrischen Gurtbringern und Gurt-Airbags im Fond besonders auf neue Assistenzsysteme. Dafür wird die S-Klasse mit einer Stereo-Kamera für das räumliche Erfassen der Fahrzeugumgebung ausgestattet. So soll das Auto im Stadtverkehr automatisch für Fußgänger bremsen, an Kreuzungen auf Querverkehr achten und im Stau dem Vorausfahrenden folgen können.

Ein intelligentes Lichtsystem mit LED-Technik sorgt dafür, dass die Straße immer optimal ausgeleuchtet ist, ohne zum Beispiel den Gegenverkehr zu blenden. Da auch im Innenraum sämtliche Beleuchtungsfunktionen auf Dioden umgestellt werden, spricht Mercedes bei der neuen S-Klasse vom ersten Auto ohne eine einzige Glühbirne.

BMW hat schon reagiert

Zum Start gibt es die S-Klasse mit einem V6-Diesel mit 190 kW/258 PS, einem V8-Benziner mit 335 kW/455 PS und in zwei Hybrid-Versionen, die beide mit einem 20 kW/27 PS starken Elektromotor gekoppelt sind. Im S 400 arbeitet der mit einem 205 kW/306 PS starken V6-Benziner zusammen und im S 350 mit einem Vierzylinder-Diesel, der auf 150 kW/204 PS kommt. Diese Variante ist mit einem Normverbrauch von 4,4 Litern (CO2-Ausstoß: 115 g/km) die vorerst sparsamste in der Modellpalette. Den vorläufig höchsten Verbrauch hat der V8 im S 500 mit durchschnittlich 8,6 Litern (CO2: 199 g/km).

Weitere Motorvarianten mit mehr Leistung und mit geringerem Verbrauch sind geplant: So wird es die S-Klasse laut Mercedes bald auch wieder als V12- und als sportliches AMG-Modell geben. Außerdem komme sie 2014 als Plug-in-Hybrid mit weniger als 4 Litern Normverbrauch, kündigte Daimler-Chef Dieter Zetsche an.

Die Einführung der neuen S-Klasse wird nicht nur von den Kunden, sondern offenbar auch von der Konkurrenz genau beobachtet. BMW jedenfalls hat auf den Herausforderer schon reagiert und als kleines Störfeuer pünktlich zur S-Klasse-Premiere am Mittwochabend (15. Mai) den Schleier über einer Studie gelüftet, aus der in ein paar Jahren einmal eine Coupé-Variante des 7ers werden könnte. Schließlich wird es laut Zetsche diesmal eine ganze S-Klasse-Modellfamilie geben, zu der neben der XXL-Version als Ersatz für den Maybach auch ein Cabrio und eben ein Coupé zählen sollen.