Daimler will das Geschäft mit Autos künftig sauberer von dem mit Lkws trennen - und ordnen dazu seine Strukturen neu. Foto: dpa

Daimler will das Geschäft mit Autos künftig sauberer von dem mit Lkws trennen - und ordnen dazu seine Strukturen neu. Der bisherige Vertriebschef Joachim Schmidt begleitet den Umbau zwar noch, gibt das Zepter aber schon bald an einen Nachfolger ab.  

Stuttgart - Der Autobauer Daimler will potenzielle Kunden gezielter ansprechen und baut daher seine Struktur um. Künftig sollen vor allem das Automobil- und das Lkw-Geschäft stärker getrennt werden, wie der Dax-Konzern am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Innerhalb der verschiedenen Geschäftsbereiche soll es dazu eigene Verantwortliche für den Vertrieb geben, ebenso wie in den einzelnen Regionen.

„Dabei geht es nicht in erster Linie um Kostenvorteile, sondern um direktere Kundenbeziehungen und natürlich die Steigerung des Absatzes“, erklärte Daimler-Chef Dieter Zetsche. Die Schwaben wollen bis 2020 an den Oberklasse-Rivalen BMW und Audi vorbeiziehen - unter anderem bei den Verkäufen und bei der Profitabilität.

Kosten einsparen

Kosten dürfte der Konzern mit dem Umbau auch einsparen. „Übergreifende Funktionen auf Länderebene werden verschlankt“, teilte Daimler dazu mit. Wer bisher für den Auto- und den Lkw-Bereich zuständig war, könnte also beispielsweise durch untergeordnete Vertreter der einzelnen Ressorts ersetzt werden.

Die Zusammensetzung des Daimler-Vorstandes bleibt den Angaben zufolge unverändert. Die bisherigen Geschäftsführungen von Mercedes-Benz Cars und Daimler Trucks firmieren künftig jedoch als Bereichsvorstände.

Schmidt geht in den Ruhestand

Daimlers bisheriger Vertriebschef Joachim Schmidt hatte erst kürzlich angekündigt, die Kunden auf neuen Wegen ansprechen zu wollen. Dazu wollen die Schwaben künftig auch über Online-Shops und gezielte Aktionen in Innenstädten auf sich aufmerksam machen.

Schmidt geht Ende September in den Ruhestand. Nach Angaben des Konzerns soll er die geplante Umstrukturierung aber noch bis zum Ende dieses Jahres unterstützend begleiten. Schon im Oktober übernimmt sein Nachfolger Ola Källenius, zuvor Chef der Tuning-Tochter AMG, das Ruder.