Die Floriansjünger bekämpfen das Feuer von der Drehleiter aus. Foto:  

Die Feuerwehr im Dauereinsatz. 56 Brandbekämpfer verhindern, dass das Dach sich entzündet. Zwei Menschen werden bei einem Dachstuhlbrand in Marbach verletzt – 150 000 Euro Schaden.

Marbach - Um 0.50 Uhr in der Nacht auf Donnerstag kam das Aufatmen. Der Brand im alten Sanitätshaus Feil am Marbacher Cottaplatz war gelöscht. Das Feuer war am Mittwoch gegen 20.45 Uhr im zweiten Obergeschoss des Mehrfamilienhauses ausgebrochen. Wie die Polizei nach den ersten Ermittlungen inzwischen mitteilte, hatten sich die Flammen von der Küche aus ausgebreitet.

Zum Zeitpunkt des Feuerausbruchs befanden sich fünf Personen im Gebäude. Sie konnten sich allesamt ins Freie retten, von wo sie die Feuerwehr alarmierten. Laut Kommandant Alexander Schroth trugen zwei Bewohner leichte Verletzungen davon. Zu Beginn des Einsatzes sei bei ihnen noch alles in Ordnung gewesen, später brachte sie der Rettungsdienst dann aber wegen Kreislaufproblemen ins Krankenhaus. Vier weitere Wohnungen in dem Gebäude sind derzeit unbewohnt.

Enorme Hitze und viel Rauch

Als die Rettungskräfte, bei denen Großalarm ausgelöst worden war, am Einsatzort eintrafen, stand die Wohnung laut Schroth bereits im Vollbrand. Die Flammen drohten dabei auch den ein Stockwerk höher liegenden Dachboden zu erfassen. „Die Hitze war enorm, und die beiden Nachbarwohnungen waren stark verraucht. Mithilfe der Drehleiter mussten wir erst von außen alle Fenster öffnen, damit die Hitze und der Rauch abziehen konnten“, schildert Schroth die Schwierigkeit des Einsatzes.

Die 56 Feuerwehrleute aus Marbach und Rielingshausen konnten ein weiteres Ausbreiten des Feuers mithilfe von drei Löschrohren verhindern und hatten den Brand gegen 21.40 Uhr, also bereits nach knapp einer Stunde, unter Kontrolle. „Wichtig war, dass das Dach nicht zündet. Bis das verhindert werden konnte, war es eine prekäre Situation.“

Knochenarbeit der Feuerwehrleute

Bis das Feuer dann auch wirklich gelöscht war, dauerte es erheblich länger. Der Grund: In der verwinkelten Altbauwohnung waren umfassende Ausräumarbeiten nötig, um an die Glutnester zu kommen. Auch die Holzdecke musste rausgenommen werden. Für die Einsatzkräfte war das – auch wegen der sowieso schon hohen Außentemperatur – ein ziemlicher Knochenjob. „Die gingen wirklich auf dem Zahnfleisch“, macht Alexander Schroth deutlich.

Für die Lösch- und Aufräumarbeiten wurden die Schiller- und die Bottwartalstraße gesperrt. Den Schaden am Wohnhaus beziffert die Polizei auf 150 000 Euro. Das Haus ist vorübergehend nicht mehr bewohnbar. Vier der fünf Anwohner kamen vorerst bei Verwandten unter. Neben der Feuerwehr, die mit allen acht Fahrzeugen im Einsatz war, waren zwei Rettungswagen samt Notarzt, der Marbacher DRK-Ortsverband sowie ein Mitarbeiter des Energieversorgers vor Ort.