Cro beim Auftritt am Freitagabend am Mercedes-Benz-Museum Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Ein Abgang wie Madonna: Cro ist am Freitagabend beim Stuttgarter Konzertsommers am Mercedes-Benz-Museum vor 6000 Besuchern aufgetreten.

Stuttgart - Nimmt er diesmal vielleicht endlich die Pandamaske ab? Beim Heimspiel am Freitagabend vor 6 000 Gästen auf dem Open-Air-Gelände des Mercedes-Benz-Museums kokettiert er immer wieder damit, die diesmal passend zum Sommer sehr knapp ausgefallene Maske, die ohne Pandaohren auskommen muss, abzustreifen. Er verspricht sogar, dass er es machen werde, wenn sich im Gegenzug 20 Menschen e aus dem Publikum ausziehen. Letztendlich kommt zu keinem von beidem. Und so bleibt es wohl dabei, dass nach einem Cro-Konzert manch ein Groupie vergebens auf seinen Star wartet, und der weiterhin unerkannt vorbeischlendern kann.

Gute Laune, Spaß und Liebe

Im Rahmen des Stuttgarter Konzertsommers spielt er begleitet von Sängerinnen, Schlagzeuger, Gitarrist und DJ im ausverkauften Areal in Cannstatt Songs wie „Easy“ oder „Ich träume nur von dir“ und sucht immer wieder den Kontakt zum Publikum, singt zum Beispiel gemeinsam mit ihm „Baby, bitte mach dir nie mehr Sorgen um Geld, gib mir nur deine Hand ich kauf dir Morgen die Welt“. Gute Laune, Spaß und Liebe sind die Botschaft. Richtet sich die Kamera von hinten auf Cro, kann man neben einem neuen blondierten Raspelschnitt auch das Wort „Smile“ sehen, das an die Rückseite seiner Maske gemalt ist.

Der Nachwuchs steht schon bereit

Cro ist natürlich nicht der erste, der von Stuttgart aus in Sachen Deutsch-Rap Zeichen gesetzt hat. Den Anfang machten Die Fantastischen Vier, die inzwischen reif fürs Museum sind, später kamen zum Beispiel Max Herre oder die Orsons. Und die nächste Generation steht schon in den Startlöchern. Als seine aktuelle Single „1975“ auf dem Programm steht, holt Cro sich den 19-jährigen Newcomer Majan aus Schorndorf als Verstärkung auf die Bühne, der auch für das Vorprogramm zuständig war. „1975“ ist ein Trennungslied und handelt von „zu viel high“, „nie Zeit“ und Erinnerungen an früher: „Oh, Baby, gimme the night wie 1975“. Der Song ist die erste Single seit zwei Jahren. Bei seinem letzten Album „Tru“ war er noch beim Label Chimperator unter Vertrag, doch 2018 trennte man sich und Cro gründete „truworks records“, das von seinem Bruder Benno Waibel betrieben wird und mittlerweile an Universal angedockt ist. Doch Chimperator ist immer noch für die Live-Auftritte zuständig.

Cro lässt sich von der Panda-Skulptur fallen

Während des gut eineinhalbstündigen Konzerts laufen Visuals über die Leinwände, eine überdimensionierte Panda-Skulptur mit leuchtenden Augen gibt das Bühnenbild. Einmal richtet sich die Kamera auf ein Pärchen und wird zur Kiss-Cam. Gegen Ende gibt es zwei Zugaben. Und dann macht Cro einen Abgang, wie ihn zuletzt Madonna beim Eurovision Songcontest hingelegt hat: Er lässt sich von seiner Masken-Skulptur nach hinten herunterfallen und die Show ist aus.