Kann es eigentlich gefährlich werden, wenn der Mundschutz nicht oft genug gewaschen wird? Foto: imago images/Michael Weber

Die Hygieneregeln für das Tragen von Mund-Nasen-Schutz sind bekannt. Doch wenn man sich umhört, geben einige zu, dass der Mundschutz oft lange keine Waschmaschine gesehen hat. Doch was passiert dann eigentlich?

Stuttgart - Die Corona-Hygieneregeln können die meisten mittlerweile im Schlaf wiederholen. Wenn die Maske durchfeuchtet ist, abziehen, dann so erhitzen, dass auch für jeden Keim oder Virus das letzte Stündchen geschlagen hat. Doch in der Praxis sieht die schöne Theorie oftmals etwas anders aus. Auf die Frage, wie oft der Mundschutz in der Woche eigentlich gewaschen wird, folgt allzu oft betretene Stille. Niemand will zugeben, dass die Mundschutz-Hygiene in der Hektik des Alltags manchmal etwas untergeht.

Doch warum ist es eigentlich so wichtig, den selbst genähten Mundschutz regelmäßig zu waschen? Das weiß Lisa-Marie Käser, Oberärztin am Institut für Krankenhaushygiene am Klinikum Stuttgart: „In der Innenseite der Maske können sich Bakterien vermehren, die durch Ausatmen aus Mund und Nase in die Maske gelangen. Im Gegensatz zu Viren benötigen Bakterien keinen Wirtsorganismus um sich zu reproduzieren, sondern können sich auch auf Oberflächen, zum Beispiel einem Mund-Nasen-Schutz, vermehren.“

Bakterien fühlen sich im ungewaschenen Mundschutz wohl

Eine Maske biete für Bakterien also geradezu paradiesische Zustände. „Die Innenseite der Maske wird durch das Ausatmen feucht und warm, was für Bakterien sehr gute Umgebungsbedingungen darstellt, um sich rasch zu vermehren“, erklärt die Oberärztin. Wer sich davon nicht abschrecken lassen will, den überzeugt vielleicht der strenge Geruch, der sich irgendwann bildet und anzeigt, dass eine Wäsche mal wieder nötig wäre: „Die Maske kann anfangen, unangenehm zu riechen“, bestätigt die Oberärztin.

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Doch nicht nur Bakterien, auch Viren können sich können sich im Mund-Nasen-Schutz verfangen. „Viren, wie das Coronavirus, können an Oberflächen anhaften und dort je nach Materialbeschaffenheit eine bestimmte Zeit überleben, sich dort aber nicht vermehren“, erklärt Lisa-Marie Käser.

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Sie empfiehlt, die Maske regelmäßig bei mindestens 60 Grad zu waschen. „Dabei kann eine Maske auch am Folgetag noch problemlos getragen werden.“ Allerdings sei darauf zu achten, dass zwischen den Tragezeiten die Maske an der Luft und nicht in einem geschlossenen Behältnis gelagert wird. Sonst könne die Maske nicht vollständig trocknen.