Im Schwaben-Park wird derzeit an einer neuen Attraktion gebaut. Saisonstart wäre eigentlich am 4. April gewesen. Foto: Gottfried Stoppel

Am Samstag hätte der Schwaben-Park eigentlich das erste Mal wieder seine Tore geöffnet. Wann der Saisonstart ist, weiß keiner. Trotzdem laufen die Vorbereitungen. Auch im Oskar-Frech-Bad Schorndorf wird geputzt und repariert.

Kaisersbach/Schorndorf - An diesem Samstag hätten sich die Tore des Schwaben-Parks das erste Mal nach der Winterpause wieder öffnen sollen. Doch derzeit kann niemand vorhersagen, wann die erste Fahrt mit dem Raupenexpress, mit der Wildwasserbahn oder den Boxautos wieder möglich ist. Startet der Kaisersbacher Freizeitpark aufgrund der Corona-Beschränkungen nur zwei Wochen später in die Saison oder gar zwei Monate? Ersteres wäre kein Problem, meint Geschäftsführer Thomas Hudelmaier: „An Ostern ist der Park bei schönem Wetter zwar gut besucht, und das ist nach der langen Schließzeit wichtig. Diese Einnahmen fehlen natürlich.“

Gravierendere Auswirkungen hätte es allerdings, wenn der Park noch bis in den Juni hinein geschlossen bleiben müsste. Ein wenig rechnet Hudelmaier schon damit: „Natürlich ist das schlecht, aber was sollen wir machen?“

Der Schwaben-Park bereitet sich wie immer auf die Sommersaison vor

Trotz der trüben Aussichten legt im Schwaben-Park aber keiner die Hände in den Schoß. „Wir bereiten uns normal vor“, sagt Hudelmaier. In der Winterpause sind die Fahrgeschäfte gewartet worden, vergangene Woche lief der Endspurt: Die Wasserbecken auf dem Gelände wurden befüllt, die große Achterbahn ist das erste Mal in Betrieb gegangen.

Bisher hat der Parkchef für seine fest angestellten Maler, Schlosser und Gärtner noch mehr als genug Arbeit. Zumal in der Nähe der Kasse eine neue Attraktion entsteht. „Das Fundament haben wir im Winter gebaut“, erzählt Thomas Hudelmaier. Dass nun ohne Publikum auf dem Gelände weiter gearbeitet werden kann, ist vielleicht das einzig Positive an der Zwangspause. In den nächsten Wochen soll die interaktive Familienachterbahn „Hummel Brummel“ entstehen. Das Besondere: die Gäste können über einen Joystick die Fahrgeschwindigkeit selbst bestimmen. Da die Gondeln unter den Schienen angebracht sind, kann auf der 500 Meter langen Strecke die Aussicht über den Schwaben-Park genossen werden.

Drei Millionen Euro werden in den Schwaben-Park investiert

Zudem bekommt der Freizeitpark eine neue Dschungelshow, ein aufwendiges elektronisches Theater mit 20 Figuren. „Das wird richtig gut“, meint Thomas Hudelmaier und erzählt, dass diese Saison rund drei Millionen Euro in den Schwaben-Park investiert werden. „Das geht auch nicht jedes Jahr. Aber man muss den Besuchern schon etwas Neues bieten“, sagt er. Mit dem Mühlbach, der wilden Hilde oder der Santa Lore sind in den vergangenen Jahren viele neue Attraktionen dazu gekommen. Das hat sich offensichtlich bezahlt gemacht: „Wir hatten im vergangenen Jahr 220 000 Gäste und jedes Jahr ein bisschen Zuwachs.“

Im Oskar-Frech-Bad Schorndorf wird die Revision vorgezogen

Jede Menge Gäste tummeln sich normalerweise auch im Oskar-Frech-Bad in Schorndorf. Ungewohnt leer und still sei es derzeit: „Wenn man Stimmen hört, dann sind es Kinder, die auf dem Parkplatz Fahrrad fahren“, sagt Jörg Bay, der Bäderbetriebsleiter. Bad und Saunen sind seit dem 15. März geschlossen. Die Zeit wird dazu genutzt, Überstunden und den Resturlaub der Mitarbeiter abzubauen. Zudem wird die Revision, die sonst immer vor den Sommerferien stattfindet, vorgezogen. Im Hallenbad sind die Maler und Fliesenleger zugange. „Wir erledigen kleinere Reparaturarbeiten, putzen die Fenster. An so einem großen Gebäude gibt es immer etwas zu tun“, sagt Jörg Bay.

Auch im benachbarten Ziegeleisee laufen die Vorbereitungen für die Freibadsaison, die eigentlich am 25. April beginnen würde. Die Wege werden gereinigt, Laub und Äste entfernt. Die beiden Edelstahlbecken im Außenbereich des Hallenbads und der Sauna sind abgelassen und bleiben das auch erst einmal: „Das sind unsere größten Energieverbraucher“, sagt Bay.

Betriebskosten im Bad werden gesenkt soweit es geht

Die anderen Becken können nicht ganz stillgelegt werden, die Umwälzung läuft ganz sachte, damit das Wasser keimfrei bleibt. Die Temperatur wurde etwas abgesenkt, „aber wir müssen vorsichtig sein, weil die Fliesen sehr empfindlich darauf reagieren“, erläutert Bay. Strom und Wasser würden auf diese Weise gespart, der größte Kostenblock sei aber das Personal. „Was das bei null Einnahmen bedeutet, kann sich jeder ausdenken“, sagt Bay. „Das müssen wir nicht schönreden.“